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ADB:Glinck, Franz Xaver

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Artikel „Glink, Franz Xaver“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 237, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Glinck,_Franz_Xaver&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 11:59 Uhr UTC)
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Glink: Franz Xav. G., Historienmaler, geb. 1795 zu Burgau, kam bald nach München, wo er bei seinem Vater das Tischlerhandwerk lernte, nebenbei schnitzte und Krippendarstellungen baute. Durch Director Peter von Langer, welcher zufällig das Genie des Knaben entdeckte, wurde derselbe der Kunst und der Akademie zugeführt, wo er schon 1814 Zeichnungen nach der Antike zur Ausstellung brachte. 1820 erschienen zwei große Cartons, die „Anbetung der Hirten“ und „Christus als Gärtner nach der Auferstehung“ nebst sieben Zeichnungen religiösen Inhalts, welche als eigene Compositionen von dem Fleiße und Talent des jungen Künstlers das schönste Zeugniß gaben. 1823 erhielt G. durch Cornelius ein Reisestipendium nach Rom, wo er längere Zeit blieb, ohne der von Langer empfangenen Richtung ungetreu zu werden. Nach seiner Rückkehr malte er das Altarblatt in der Militär-Lazarethkirche, ein Festbild (Auferstehung Christi) für die Frauenkirche etc. Mit Lindenschmit, M. Neher u. A. schmückte G. das von Dominik Quaglio für den Kronprinzen Maximilian neuerbaute Schloß Hohenschwangau mit Fresken. G. malte nach eigener Composition die „Madonna“ am Schloßbrunnen, dann das sog. Berthazimmer, den Cyclus aus der Wilkinasage und den Nibelungen, die Scenen aus Tasso und die Geschichte des Autharis, größtentheils nach Moriz von Schwind’s geistreichen Compositionen, in der Sommerzeit 1834–37. Darauf wendete sich G. wieder ganz zur religiösen Kunst; zu seinen besten Bildern gehörten „Die Flucht der heil. Familie“ (welche 1839 auf der Leipziger Kunstausstellung erschien, vgl. noch Mises (Fechner): Kleinere Schriften. Leipzig 1875. S. 498) und „Mariens Besuch bei Elisabeth“, zwei Bilder, in welchen G. durch die Kraft und Schönheit der Farbe seine Blüthezeit feierte. In seinen späteren Bildern wurde er süßlich und weich, ohne Naturwahrheit und flau; unverdrossen arbeitete er sein Lebenlang für Landkirchen, oft um geringen Lohn, da die religiöse Kunst häufig höchst armselig bezahlt wird. Er starb am 21. Febr. 1875 zu München.

Biographie von seiner Tochter (Fanny Becker) im II. Jahrgang des Deutsch. Hausschatz, Regensburg 1876. S. 237. Vgl. dazu Lipowsky S. 38 und Nagler II, 252.