Zum Inhalt springen

ADB:Grümbke, Johann Jacob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Grümbke, Johann Jacob“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 22, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gr%C3%BCmbke,_Johann_Jacob&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 10:23 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Grumbach, Wilhelm von
Band 10 (1879), S. 22 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Jacob Grümbke in der Wikipedia
Johann Jacob Grümbke in Wikidata
GND-Nummer 117701394
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|22|22|Grümbke, Johann Jacob|Adolf Häckermann|ADB:Grümbke, Johann Jacob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117701394}}    

Grümbke: Johann Jacob G., um die Landeskunde und Geschichte Pommerns wohlverdient, geb. zu Bergen auf Rügen am 6. Septbr. 1771, gest. 1849, war der Sohn des Arztes und Landphysikus zu Bergen, Christian Stanislaus (geb. 1740, † 1773), welcher sich durch eingehende Studien in seiner Vaterstadt Greifswald sowie in Berlin und Leipzig, ebenso auch durch mehrere medicinische Schriften einen wissenschaftlichen Namen erwarb. Die Erziehung des frühverwaisten Knaben leitete der Conrector, später Rector Dr. Furchau in Stralsund, wo G. auch von 1790–95 das dortige Gymnasium besuchte. Nachdem er dann die Rechte zu Göttingen, Erlangen und Greifswald studirt hatte, lebte er bis zu seinem Tode ohne Amt und unverheirathet auf Rügen und seit 1804 ohne Unterbrechung in Bergen. Hier in freundschaftlichem und wissenschaftlichem Verkehr mit Kosegarten, Dr. von Hagenow und seinem berühmten Landsmanne Ernst Moritz Arndt, wendete er seine Thätigkeit der Geschichte Pommerns zu, namentlich war er ein sehr genauer und gründlicher Forscher für die geographischen und ethnographischen Verhältnisse der Insel Rügen. Als Frucht dieser Studien erschien 1805 eine Reisebeschreibung unter dem Titel „Streifzug durch das Rügenland, von Indigena“. Dieser Schrift folgten später die „Neuen und genauen geographisch-statistisch-historischen Darstellungen von der Insel und dem Fürstenthum Rügen“, Berlin 1819, durch handschriftliche Nachträge vermehrt und durch Zeichnungen seiner eigenen Hand erläutert, welche beide jedoch nicht im Druck veröffentlicht worden sind. Später richtete er seine Forschungen mehr auf die Urkunden und genealogischen Nachrichten seiner Heimat, sowie auf die niederdeutsche Sprache. In diesem Sinne lieferte er zahlreiche Beiträge zu Kosegarten’s Wörterbuch und veröffentlichte „Gesammelte Nachrichten zur Geschichte des ehemaligen Cistercienser Nonnenklosters St. Maria in Bergen auf der Insel Rügen“, Stralsund 1833. Auch hinterließ er über die Genealogien der adligen Geschlechter Rügens ein reiches handschriftliches Material. In Anerkennung seiner Verdienste um die vaterländische Geschichte ertheilte ihm die philosophische Facultät zu Greifswald im J. 1830 die Doctorwürde.

Biederstedt’s Nachrichten etc., Greifswald 1824, S. 79. – Biederstedt’s Nachrichten etc., 1822, S. 49. – Kosegarten’s Nekrolog in den Baltischen Studien, 1852. XIV, 2, S. 39 ff.