ADB:Häslein, Johann Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Häslein, Johann Heinrich“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 744–745, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:H%C3%A4slein,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 23:05 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Konrad von Haslau
Nächster>>>
Haslinger, Tobias
Band 10 (1879), S. 744–745 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Heinrich Häßlein in der Wikipedia
Johann Heinrich Häßlein in Wikidata
GND-Nummer 116369019
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|744|745|Häslein, Johann Heinrich|Jakob Franck|ADB:Häslein, Johann Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116369019}}    

Häslein: Johann Heinrich H. (Häszlein), Sprachforscher, wurde am 21. (nach anderen am 1.) Februar 1737 zu Nürnberg als der Sohn eines Kaufmanns geboren. Nachdem er die Spitaler Lateinschule besucht und durch Privatunterricht weiteren Unterricht in Sprachen und anderen zur Vorbereitung auf höhere Studien gehörigen Wissenschaften genossen hatte, trat er, weil eingetretene Umstände ihn am Studiren verhinderten, in die Schreibstube eines geschickten Beamten ein. Hier verweilte er zehn Jahre, setzte indessen seine Studien sowol in den schönen Wissenschaften, als auch in denjenigen Theilen der Rechtswissenschaft, deren Anwendung in der Sphäre eines brauchbaren Beamten liegt, mit unermüdlichem Eifer fort. In Folge dessen geschah es, daß ihm mehrere Aemter seiner Vaterstadt übertragen wurden, die er mit gewissenhafter Treue verwaltete. Im J. 1761 wurde er als Registrator der Tetzel’schen Stiftungs-Commission [745] angestellt, 1779 zum „Genameten“ des größeren Rathes und 1783 als Rugamtsschreiber gewählt. Im J. 1788 trat er unter dem Namen „Rizander“ in den Nürnbergischen Blumenorden, 1792 wurde er der erste Secretär der neu errichteten Gesellschaft zur Beförderung der vaterländischen Industrie und 1794 Calculator und Rechnungs-Syndicus bei dem Rechnungsrevisions-Collegium, als welcher er am 14. (nicht 24.) October 1796 zu Nürnberg starb. – H. besaß viele autodidactisch erworbene wissenschaftliche Kenntnisse und hat sich als Litterarhistoriker und fleißiger Sammler um die ältere deutsche Sprachkunde und Wortforschung durch eine Reihe von Abhandlungen verdient gemacht, welche im Deutschen Museum (1777, 1778, 1781, 1785), Will’s Histor.-diplomat. Magazin (Bd. I. II.), Siebenkees’ Jurist. Magazin (1783) und in anderen Nürnbergischen Wochenschriften abgedruckt sind. Besonders war er ein fleißiger Mitarbeiter an dem von Gräter und Böckh herausgegebenen litterarischen Magazin teutscher und nord. Vorzeit (Bragur), dessen zweiter Mitherausgeber er auch nach des letzteren Tode (1792) ward. Auch H. Sachsens Gedichte edirte er (Nürnb. 1781) mit Worterklärungen und einem Glossar und ausgearbeitet hinterließ er ein (bis jetzt ungedrucktes) Nürnbergisches Idiotikon. H. kannte noch (Nicolai’s Reisen I. 292) den letzten lebenden Meistersänger in Nürnberg.

Gräter, Braga und Hermode V. Vorr.; VI. 211. Schlichtegroll, Nekrolog 1796, I. 9–22. E. G. Müller, Denkmal d. Freundschaft. Nürnb. 1796. Allgem. litterar. Anzeiger 1797, 552. Nopitsch, Nürnb. Gelehrten-Lexikon VI. 7–10. Raumer, German. Philologie S. 246. 605.