Zum Inhalt springen

ADB:Heher, Georg Achatz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Heher, Georg Achatz“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 291–292, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heher,_Georg_Achatz&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 22:14 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hegner, Ulrich
Nächster>>>
Heidanus, Abraham
Band 11 (1880), S. 291–292 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Achatz Heher in der Wikipedia
Georg Achatz Heher in Wikidata
GND-Nummer 115691928
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|11|291|292|Heher, Georg Achatz|Ernst Kelchner|ADB:Heher, Georg Achatz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=115691928}}    

Heher: Georg Achatz (Achatius) H. wurde zu Nürnberg am 30. December 1601 geboren. Sein Vater war Jurist zu Nürnberg, dadurch bekannt geworden, daß er das Recht der juristischen Doctorpromotion von dem kaiserlichen Hofe in Wien für die damalige Universität Altorf erhalten hatte. Er wurde bei seinem Großvater Hülsen bis 1614 erzogen, besuchte dann die Schule zu Altorf 1616–20, wo seine Lehrer unter Anderen die damals berühmten Professoren Magister Georg Mauricius und Johann Limnäus, der spätere Publicist, waren. 1621 begleitete er seinen Vater nach Wien, wohin derselbe als Vertreter von 14 evangelischen Kreisstädten in Schwaben gesandt wurde, ging dann nach Jena, wo wieder der schon genannte Johann Limnäus sein Lehrer wurde. Hierauf kehrte er nach Altorf zurück, wurde hier nebst zwei anderen Studenten, als erste Doctoren der Jurisprudenz promovirt. Obgleich er zwar schon 1624 in die Praxis als Advokat in Nürnberg eintrat, so ging er doch noch auf weitere Reisen; durchreiste Frankreich und hielt sich zu Speier und Wien auf, um noch in seiner Wissenschaft zu lernen. Nach Altorf zurückgekehrt, wurde er abermals nach Italien geschickt, um auch dieses Land kennen zu lernen. 1627 verheirathete er sich mit Anna Margarethe Gutthäter und wurde im nächsten Jahr (1628) Consulent am Untergericht, sowie des fränkischen Ritterordens. Er verlor sehr bald seine Frau und nachdem er 1630 zum Stadtgerichts-Consulenten ernannt worden war, heirathete er zum zweiten Mal, Marie Martha Haller. Nachdem H. zu verschiedenen Gesandtschaften gebraucht worden, wurde er 1632 als Hofrath nach Würzburg berufen, wo er schon im folgenden Jahre Vice-Kanzler wurde. – Später finden wir ihn in Regensburg als Director der Kriegskanzlei. Nach der für die Schweden unglücklichen Schlacht bei Nördlingen wurde er in Königshofen eingeschlossen, kam aber 1636 glücklich nach Nürnberg zurück, woselbst er wieder Consulent wurde. 1641 vermählte er sich zum dritten Male mit Frau Marie Elisabeth Heeringen, geb. Stephan v. Cronstetten und wurde 1644 zum Pfalzgraf ernannt. In den folgenden Jahren zu vielen Gesandtschaften benutzt und 1648 nach geschlossenem Frieden von dem Herzog zu Sachsen-Gotha [292] zum Oberamtmann der Städte Königsberg, Heldburg, Eisfeld und Veilsdorf ernannt, ließ er sich deshalb in Heldburg nieder. Der Herzog von Weimar nahm ihn 1652 in die fruchtbringende Gesellschaft unter dem Namen: „Des guten Raths mittheilenden“ auf. 1659 finden wir ihn als Kanzler zu Rudolstadt, wo er am 22. Mai 1667 gestorben ist. Von seinen Schriften seien erwähnt: „Petri Matthäi opus historicum, aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt und Lebens und Todes, auch der Welt Eitelkeit, Erinnerungs-Täfelein, vom Hrn. Peter Matthäo vorgestellet, reimenweis und auf gleiche Weiß in die deutsche Sprache gebracht“.

Vgl. Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lexikon, Bd. II. S. 58–60 und Supplementband II. S. 41. – Barthold, Geschichte der fruchtbringenden Gesellschaft S. 281 u. 325. – Neumark, Der neu sprossende Teutsche Palmbaum, S. 389.