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ADB:Herter von Dußlingen, Wilhelm

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Artikel „Herter von Dußlingen, Wilhelm“ von Theodor Schön in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 253–254, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Herter_von_Du%C3%9Flingen,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 08:06 Uhr UTC)
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Herter: Wilhelm H. von Dußlingen wurde um 1424 in Tübingen als Sohn Jakob’s H. v. D. und der Anna v. Stetten geboren, war seit 1455 gräflich württembergischer Rath und Vogt zu Wildberg, hatte 1462 im [254] Feldzuge Graf Ulrich’s des Vielgeliebten den Oberbefehl über sämmtliche württembergische Kriegsvölker, gerieth am 30. Juni bei Seckenheim in pfälzische Gefangenschaft, war 1465–67 Hauptmann zu Mainz, seit 1467 zu Bischofsheim, trat aus württembergischem Dienste und in die Herzog Sigmund’s von Oesterreich, der ihm 1468 die Stadt Waldshut anvertraute. Als Herzog Sigmund 1469 Waldshut dem Herzog Karl von Burgund überließ, verblieb H. in seinem Amte. Als sein alter Herr, Herzog Sigmund 1474 dem Burgunder seinen Dienst aufsagte, hielt H. sich mit Recht der Dienstpflicht gegen letzteren entbunden und nahm am Aufstande gegen diesen Theil. Er erhielt den Oberbefehl über die Truppen Herzog Sigmund’s, die Straßburger und die Schweizer, sowie auch die Basler und schlug die Burgunder am 14. November 1474 bei Héricourt, nahm im April 1475 an der Eroberung und Belagerung von Granson Theil, entwarf den Schlachtplan zur siegreichen Schlacht bei Murten am 22. Juni 1476, vermittelte im Juli zwischen den Eidgenossen und Savoyen und entwarf am 4. Januar 1477 den Schlachtplan zur Schlacht bei Nancy, durch welche die Burgundermacht vernichtet ward. Schon am 2. März 1477 erlag er in Basel im besten Mannesalter „groß am Leibe, groß an Klugheit, groß an Weisheit und Beredsamkeit, von Allen betrauert, von Fürsten und Edlen, wie vom gemeinen Volk“. Seit 1466 mit Anna v. Heudorf vermählt, hinterließ er einen gleichnamigen, seit 1486 mit Elisabeth v. Wittingen, einer natürlichen Tochter Herzog Sigmund’s von Tirol, vermählten Sohn, der sich als herzoglich württembergischer Zeugmeister (seit 1516) um das Geschützwesen des Landes große Verdienste erwarb.

Chronik des Johann Knebel I, 27; II, 61, 65, 71, 124, 145. – Petermann Etterlin, Kronika von d. löbl. Eidgenossenschaft S. 209. – Crusius, Annal. suev. Tom. III, lib. VII, p. 446, 447, 449. – Steinhofer, Wirtemb. Chronik III, 123, 138. – Johannes v. Müller, Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft IV, 565, 575; V, 1, 57, 67, 68, 70, 93, 111, 119. – Sattler, Wirtemberg unter den Grafen III, 13, 58, 59. – Ochs, Gesch. von Basel IV, 229. – Ch. F. v. Staelin, Wirt. Geschichte III, 542, 543, 558, 564, 579 Anm. 4. – Tuefferd, Histoire des comtes souverains de Montbéliard, S. 258, 265. – Digot, Histoire de Lorraine III, 285, 329, 343–345. – Barante, Histoire des ducs de Bourgogne II, 521, 524, 530, 535–538. – Kirk, Charles the bold III, 116–117, 394–399, 422, 426, 430, 468, 484, 485, 488. – Archiv f. schweiz. Geschichte XI, 414; XIII, 309. – Eidgenössische Abschiede II, 380, 582, 583, 596, 558, 601, 602, 603, 604, 605, 608 fl., 613, 615, 618, 619, 621, 622, 625, 632, 636, 638. – Rodt, Die Feldzüge Karl’s des Kühnen I, 313, 318, 324, 360. – Oberrheinische Zeitschrift XX, 283; XLI, 29, 30. – Liebenau, Die Herren v. Baldegg, S. 75. – P. F. Staelin, Geschichte Württembergs I, 647. – Reutlinger Geschichtsblätter V, 1894, S. 77 bis 81, 96–99; VI, 1895, S. 4–7, 21–23.