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ADB:Hoogstraaten, Samuel Dirkzoon van

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Artikel „Hoogstraaten, Samuel Dirkzoon van“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 99, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoogstraaten,_Samuel_Dirkzoon_van&oldid=- (Version vom 7. Oktober 2024, 02:09 Uhr UTC)
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Hoogstraten: Samuel Dirkzoon van H., Maler, geb. im Haag um 1627, † zu Dordrecht am 19. Oktober 1678. Er und sein jüngerer Bruder Jan van H. geb. 1630 waren Söhne eines Dirk, der 1596 in Antwerpen geboren war, aber nach dem Haag übersiedelte und endlich 1640 in Dordrecht starb. Dieser malte Landschaften, Thierstücke, Stillleben und effektvolle perspektivische Ansichten, nachdem er die Goldschmiedekunst, die er früher betrieben hatte, aufgegeben. Er war auch Lehrer seiner beiden Söhne, die sich dem Genrebilde zuwandten. Samuel H. machte eine Reise nach Wien und nahm den Bruder mit. Hier beschäftigte ihn Kaiser Ferdinand III. und schätzte den Künstler so hoch, daß er ihm eine goldene Kette verehrte. Diesem Wiener Aufenthalte gehört das Bild an, das sich im Belvedere befindet und einen alten Juden mit Pelzmütze darstellt, der neugierig durch eine geöffnete Scheibe des Fensters mit verbleiten kleinen runden Gläsern herauslugt 1653; ein Meisterstück von Naturwahrheit. Außerdem kennt man von ihm aus derselben Zeit ein Bild mit dem inneren Platz der kaiserlichen Hofburg (1652). Von der Thätigkeit seines Bruders Jan gibt ebenda nur ein Bild Zeugniß, eine Stube mit zwei Weibern, das eine mit dem Glas, das andere mit der Tabakspfeife. Es dürfte das einzige durch Bezeichnung beglaubigte Bild sein, denn Jan starb in Wien. Samuel besuchte dann Rom und 1663 London und kehrte, nachdem er sich viel Geld erspart hatte, nach Dordrecht zurück, wo er in guten Verhältnissen lebte und neben der Kunst auch Schriftstellerei betrieb. So gab er kurz vor seinem Tode eine Abhandlung über Malerei heraus, die er mit eigenhändigen Radirungen verzierte. Auch als Dichter hat er sich versucht; es erschien von ihm ein Trauerspiel: „Dieryk en Dorothe“. Er war in Dordrecht auch Provoost der Hollandsche Munt. Seine Bilder sind in öffentlichen Sammlungen sehr selten zu finden; in Berlin ist ein männliches Bildniß, im Haag eine im Hof promenirende junge Dame; in der Sammlung van der Hoop eine junge kranke Dame. In Privatsammlungen dürften sich wol einzelne Bilder finden. Seb. Langer stach das Bild des Belvedere, den alten Juden, Jos. Schmidt eine Flucht nach Egypten. G. Schalken mehrere Bildnisse. Letzterer war mit Aert van Gelder und Arnold Houbraken dessen Schüler.

Immerzeel. Kramm. Andresen-Wessely, Handbuch.