Zum Inhalt springen

ADB:Janke, Otto

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Janke, Otto“ von Karl Friedrich Pfau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 631, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Janke,_Otto&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 17:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Janauschek, Leopold
Nächster>>>
Jany, Ludwig
Band 50 (1905), S. 631 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Otto Janke in der Wikipedia
Otto Janke in Wikidata
GND-Nummer 117079022
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|50|631|631|Janke, Otto|Karl Friedrich Pfau|ADB:Janke, Otto}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117079022}}    

Janke: Otto J., angesehener deutscher Verlagsbuchhändler und Gründer der Firma gleichen Namens in Berlin, geboren daselbst am 19. Dec. 1818,† 7. Dec. 1887. J. pflegte hauptsächlich das Gebiet der belletristischen Litteratur, wobei er neben geschäftlicher Tüchtigkeit einen Scharfblick zeigte, der charakteristisch genug ist, um seine Erfolge zu erklären. Als Romanverleger stand er unzweifelhaft mit in erster Reihe, und die Zahl der Autoren dieser Litteraturgattung, welche bei ihm verlegten, ist eine sehr große. Wir nennen davon: Willibald Alexis, Dr. W. Häring, Brachvogel, J. v. Dewall[WS 1], Gutzkow, G. Hesekiel, M. Jokai[WS 2], Turgenjew, Hans Wachenhusen[WS 3] u. A. Erwähnenswerth ist, daß J. als erster Verleger von Scheffel’s „Ekkehard“ – das Verlagsrecht war durch ihn von der aufgelösten Meidinger’schen Buchhandlung in Frankfurt mit erworben worden – in einen heftigen Streit mit dem später so berühmt gewordenen, heißblütigen und sehr aufgeregten Dichter verwickelt wurde, der damit endigte, das J. das Verlagsrecht nach Ablauf seines Contractes an die Herren Bonz & Co. abtrat. J. war einer der ersten, welcher den Werth dieses culturgeschichtlich bedeutsamen Romans erkannte. Ebenso war J. es, der die Erstlingsarbeit von Luise v. François, „Die letzte Reckenburgerin“, nach wiederholt vergeblich angestellten Versuchen der Verfasserin, einen Verleger dafür zu finden, verlegte, ein Entschluß, den er gewiß nicht zu bereuen hatte, denn im J. 1881 erschien bereits die fünfte Auflage dieses Buches. Genannt sei noch Janke’s Collection belletristischer Romane zu wohlfeilen Preisen, die jetzt bereits 400 Bände umfaßt und sich großer Beliebtheit erfreut. Die von J. im J. 1864 gegründete „Deutsche Romanzeitung“ bildet auch heute noch einen wichtigen Bestandtheil des Verlages.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. August Kühne (1829–1883), preußischer Oberstleutnant, als Schriftsteller unter dem Pseudonym Johannes van Dewall tätig.
  2. Mór Jókai (1825–1904), ungarischer Schriftsteller.
  3. Hans Wachenhusen (1823–1898), deutscher Reiseschriftsteller.