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ADB:Krigar, Hermann

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Artikel „Krigar, Hermann“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 171, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krigar,_Hermann&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 22:37 Uhr UTC)
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Krigar: Hermann K., ein verdienter Berliner Musiker, geboren am 3. April 1819 in Berlin, ward zum Maler bestimmt und begann das Studium der Musik erst in seinem 24. Jahre. Er ging auf das Leipziger Conservatorium, welches damals unter der Direction Mendelssohn’s stand und Lehrer, wie Rob. Schumann, Hauptmann, Fink, Knorr und andere hatte. Hier legte er in allen Zweigen der Musik einen tüchtigen Grund und kehrte dann wieder nach Berlin zurück, um dort als Lehrer der Musik zu wirken. Am Anfange der fünfziger Jahre gründete er einen Gesangverein, der zwar stets sich nur in kleinen Verhältnissen bewegt hat, doch aber eine segensreiche Wirkung aufweisen konnte. Ende der fünfziger Jahre heirathete er die Schwester des bekannten Historienmalers Menzel in Berlin und wurde dadurch Hausgenosse desselben; hierdurch trat er der ihm früher geliebten Kunst wieder näher und fand in den Malerkreisen eine sehr wohlwollende Aufnahme, bildete auch zugleich die ständige Kraft, wenn die Musik die Feste der Maler verherrlichen sollte. Außerdem leitete er von 1854–57 die neue Berliner Liedertafel und war Gesanglehrer an dem Askanischen Gymnasium. Nach längeren Leiden entschlief er am 5. Sept. 1880. Krigar’s Leistungen bestehen in einer Reihe von größeren und kleineren Compositionen, darunter die Musik zu mehreren Schauspielen und Liederspielen, geistliche mehrstimmige Gesänge, Ouverturen und Festmärsche für großes Orchester, Lieder und Klavierstücke. Auch litterarisch hat er sich beschäftigt. Er verfaßte einen Nekrolog über Spontini, schrieb eine Zeit lang die musikalischen Berichte für die Deutsche Rundschau und gab einen Musikkalender heraus, der sich aber wegen seiner flüchtigen Daten wenig Anerkennung erwarb und durch den von Eichberg verdrängt wurde. Die Allgemeine deutsche Musikzeitung (Berlin 1880, S. 300) schreibt über ihn: „Wer K. gekannt hat, rühmt ihn als eine feine Natur von vielseitiger Bildung. Sein gefälliger Humor, der mit der gewöhnlichen Berliner Scheidewasser-Satyre nichts zu thun hatte, wurde von den Näherstehenden gebührend geschätzt. Selbst das andauernde Siechthum vermochte Krigar’s heitere Laune kaum zu beeinträchtigen.“