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ADB:Löhr, Johann Andreas Christian

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Artikel „Löhr, Johann Andreas Christian“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 137–138, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:L%C3%B6hr,_Johann_Andreas_Christian&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 10:23 Uhr UTC)
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Band 19 (1884), S. 137–138 (Quelle).
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Löhr: Johann Andreas Christian L., Theolog und verdienter Jugendschriftsteller. Er wurde den 13. Mai 1764 zu Halberstadt von zwar armen Eltern geboren, die es jedoch ermöglichten, ihn auf dem Gymnasium zu Wernigerode die gewöhnlichen Schulkenntnisse erlangen zu lassen. Siebenzehnjährig konnte er bereits die Universität Halle beziehen, wo er drei Jahre lang in den dürftigsten Verhältnissen und mit einem von Natur schwachen Körper Theologie studirte, worauf er eine Hauslehrerstelle bei der verwittweten Majorin von Krug in Gatterstädt bei Querfurt annahm, wo unter seinen Zöglingen auch der spätere Schriftsteller Friedrich Krug von Nidda sich befand. Diese Stelle so wie eine andere in Halle selbst gab er 1787 auf, um die sehr gering dotirte Pfarre zu Dehlitz am Berge nahe bei Halle zu beziehen. Auf dieser Stelle begann er auch seine Laufbahn als Schriftsteller mit der Bearbeitung der Frage: „Warum wirkt das Predigtamt so wenig auf die Sittlichkeit der Menschen?“ (Frankfurt a. M. 1792. 8°). Im J. 1793 trat L. sein neues Amt als Prediger in der Vorstadt Altenburg zu Merseburg an, wo er zwanzig Jahre mit schriftstellerisch-pädagogischen Arbeiten beschäftigt wirkte, bis ihn 1813 zunehmende Kränklichkeit zwang, das Oberpfarramt in Zwenkau, drei Stunden von Leipzig, zu übernehmen. Hier starb er nach vielfachen körperlichen Leiden den 28. Juni 1823. L. war ein ebenso verdienstvoller als fruchtbarer pädagogischer Schriftsteller, dessen Jugendschriften vor vielen anderen den Vorzug haben, daß die Erfindung derselben eine glückliche und die Behandlung derselben eine sehr gewandte und der Jugend angemessene ist. Unter seinen auch anonym und pseudonym als J. K. Müller, K. Fr. Schmidt und Philadelphus Alethes veröffentlichten größeren und kleineren Schriften dürfen die folgenden als die gelungensten zu betrachten sein: „Beschreibung der Länder und Völker der Erde“ (Halle 1808, 3. Aufl. Leipzig 1820), „Der erste Lehrmeister“ (das. 1810–1823, 20 Bde.), woran die Pädagogen J. Phil. Schellenberg, F. L. Wagner, H. A. Kerndörfer, O. F. Th. Heinsius, C. G. Hering, F. P. Wilmsen und A. H. Ch. Gelple Mitarbeiter waren, „Größere Weltgeschichte“ (das. 1811. 8°), „Gemeinnützige und vollständige Naturgeschichte“ (das. 1815 [138] bis 1817, 6 Bde. 8° mit Kupfern) und „Erzählungen und Geschichten für Herz und Gemüth der Kindheit“ (das. 1822).

Wolff, Encyclopädie d. deutschen Nationallit. V, 120–121. Heindl, Biographien der berühmtesten Pädagogen S. 280–282.