ADB:Loehr, Emil Ludwig

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Artikel „Löhr, Emil Ludwig“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 136–137, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Loehr,_Emil_Ludwig&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 09:03 Uhr UTC)
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Löhr: Emil Ludwig L., Landschaftsmaler, geb. 1809 zu Berlin, kam mit seinem Vater, dem Bankier August L. 1818 nach Wien, erhielt daselbst eine vortreffliche Bildung, widmete sich, unter Kupelwieser’s Leitung, der religiösen Kunst, zog dann zu weiteren Studien nach Rom, wo er aber, angezogen durch Joseph Anton Koch, zur Landschaftsmalerei überging. Nach zehnjährigem Aufenthalte daselbst zwang ihn ein hartnäckiges Malariafieber nach Deutschland zurückzukehren (1840); seine Krankheit wich hier einer unheilbaren Gicht, welche [137] ihn nach Gastein führte, wo sein Leiden theilweise Linderung fand. Dieser Aufenthalt entschied über sein ferneres Leben. Die Beschaffenheit der Gegend gestattete dem kranken Künstler seine Naturstudien wieder aufzunehmen, die ihm nun, da er sie gar nicht oder nur sehr mühselig aufsuchen konnte, gewissermaßen so entgegenkommen mußten, wie es in jenem wildschönen gedrängten Thale der Fall ist. Die Badewelt bewarb sich eifrig um die Früchte seiner Arbeit und seinem lebhaften, vielseitig gebildeten Geiste sagte der Umgang mit Angehörigen aller Herren Länder überaus zu. War er doch ohnehin auf eine Ausnahmestellung angewiesen! Viele Jahre lang gebrauchte er jeden Sommer das Bad und verarbeitete die herrliche Gegend in seine Bilder, welche durch ihre Erwerber über die halbe Erde zerstreut wurden. Die Winterzeit verlebte er mit seiner Familie zu München. Nur einmal, im Juli 1849 kam L. nach Hamburg und erregte dort großes Aufsehen durch seine photographischen Reproductionen von alten Radirungen und Kupferstichen, auch lieferte er eine ziemliche Anzahl von Bildnissen, kehrte aber dann wieder als regelmäßiger Kurgast nach Gastein zurück, verließ die mit seinem Leiden unvereinbare Photographie und blieb, so lange er konnte, der Kunst getreu. L. starb am 21. April 1876 zu München, wo er, seinem Wunsche gemäß, so prunklos wie möglich begraben wurde.

Vgl. Hamburger Künstler-Lexikon 1854. S. 152. Nr. 123 Allg. Ztg. 2. Mai 1876. Kunstvereinsbericht für 1876. S. 69 ff.