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ADB:Leigel, Gottfried

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Artikel „Leigel, Gottfried“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 217–218, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Leigel,_Gottfried&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 03:25 Uhr UTC)
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Band 18 (1883), S. 217–218 (Quelle).
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Leigel: Gottfried L., Formschneider im 16. Jahrhundert. In mehreren biblischen Schriften aus der Zeit der Reformation findet sich auf einzelnen Bilder-Blättern sowohl das Monogramm als auch die Initialen G. L., welche für die dieses Künstlers angenommen werden, dessen Lebensverhältnisse übrigens nicht bekannt sind, doch soll er in Holstein gewesen sein. Am frühesten kommen diese Zeichen vor in der ersten sehr seltenen Ausgabe der römisch-katholischen antilutherischen Uebersetzung des Neuen Testaments, welche H. Emser 1527 auf Befehl des Herzogs von Sachsen in Folio herausgab unter dem Titel: „Das new Testament … nun wiederumb zu recht gebracht MDXXVII. Gedruckt zu Dresden durch Wolffgang Stöckel“. Sodann in dem in demselben Jahre gedruckten Neuen Testamente unter dem Titel: „Das newe Testament. Deutsch. Mart. Luther. Wittenberg MDXXVII. bei Michael Lotter“, und drittens in dem Drucke: „Biblia. Das ist die gantze heilige Schrifft Deutsch. D. Mart. Luther, Wittenberg gedruckt durch Hans Lufft 1561.“ In der Emser’schen Arbeit finden sich auch Abdrücke, Originalschnitte der apokalyptischen Bilder von Lukas [218] Cranach, vielleicht in Abklatschen von Typenmasse, indem (Haller’s Cranach) Emser wegen Formen der Figuren zur Offenbarung selbst an Cranach geschrieben hatte. Mit Unrecht wollten einige Kunstschriftsteller auch einen unbekannten Formschneider, der sich eines ähnlichen Monogramms mit der Jahrzahl 1562 bediente, mit unserem Künstler identificiren. Da aber der letztere um diese Zeit nicht mehr lebte, auch die Initialen seines Namens stets einfach und nicht in einander verschlungen zeichnete, so ist diese Annahme unstatthaft.

Nagler, Künstler-Lexikon VII, 407 und dessen Monogrammisten II, S. 117.