ADB:Leontorius, Konrad
[1], ca. 1465, macht er in Italien und Frankreich gründliche Studien, wird Cisterciensermönch in Maulbronn, von 1505 an im Beginenkloster Engelthal[2], südlich vom Dorfe Mutterz[3]. Dort ist er am 1. Januar 1511 gestorben. Seine Hauptthätigkeit bestand in der Unterweisung junger Leute. Unter ihnen ist Bonifacius Amerbach ohne Zweifel der berühmteste. Schon dieser Schüler deutet eine Verbindung des Lehrers mit Basel an. Dieselbe ist auch durch Anderes bezeugt: die Baseler Druckherren wandten sich an ihn, damit er ihnen Editionen mache[4], z. B. die einer lateinischen Bibel, oder zu ihren Verlagswerken empfehlende Briefe und Gedichte beisteuere. Solche Beiträge, so unbedeutend sie an sich sind, haben einen gewissen Werth dadurch, daß sie von seinen litterarischen und persönlichen Beziehungen Kunde geben. Sie zeigen ihn in Verbindung mit Theodor Gresemund in Mainz, mit Peter Schott und Jakob Wimpfeling in Straßburg, also mit Mitgliedern der süd- und westdeutschen Humanistenschaar, sie beweisen auch, daß er dieselbe Gesinnung mit ihnen theilt, nämlich die Vorliebe für eine Verbindung der Theologie mit humanistischen Studien, streng religiöse Anschauung, die ihn aber niemals zu einer Verdammung schöngeistigen Strebens veranlaßte. Von allen Humanisten galt ihm Reuchlin als der verehrungswürdigste. Dessen Richtung, Hochhaltung der griechischen und hebräischen Sprache, Hinneigung zu einer eigenthümlichen mystischen Philosophie, war auch die seinige.
Leontorius: Conrad (Leonberg, Löwenberg) L., Theologe und Humanist. In dem Städtchen, nach welchem er seinen Namen führt, geboren[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 315. Z. 19 v. o. l.: Namen führt (Leonberg bei Stuttgart) geboren. [Bd. 21, S. 796]
- ↑ S. 315. Z. 21 v. o. l.: Engenthal. [Bd. 45, S. 668]
- ↑ S. 315. Z. 22 v. o. l.: Muttenz. [Bd. 45, S. 668]
- ↑ S. 315. Z. 26 v. o. l.: Editionen veranstaltete Leontorius nicht, sondern schrieb zu solchen nur einige Empfehlungsbriefe. [Bd. 45, S. 668]
- ↑ S. 315. Z. 13 v. u. l.: Fechter: in den Baseler Beiträgen. [Bd. 45, S. 668]