ADB:Müller, Methusalem
Spazier im J. 1801 zu Leipzig begründeten „Zeitung für die elegante Welt“, einer unterhaltenden Wochenschrift, die sich in den ersten Jahren ihres Bestehens durch ihre Gegnerschaft gegen Merkel und Kotzebue hervorthat. M. fungirte öffentlich sechzehn Jahre lang als Herausgeber dieser Zeitschrift, bis er zu Ende des Jahres 1832 auf Veranlassung ihres Verlegers von der Redaction zurücktrat und durch Heinrich Laube ersetzt ward; aber schon 1807 äußert er in ungedruckten Briefen, daß die Zeitung „unter seiner Redaction“ erscheine und die meisten, ja fast alle Aufsätze derselben von ihm seien. – Ueber seinen Bildungsgang fehlt es an Nachrichten. Schon in jugendlichem Alter jedoch trat er als Schriftsteller auf, und daß er sich dem Schriftstellerberufe bald völlig widmete, in ihm wol auch seinen Erwerb fand, darf man aus der großen Zahl seiner Veröffentlichungen und daraus schließen, daß sich unter ihnen nicht bloß Werke eigener Erfindung (besonders Erzählungen und Gedichte), sondern auch viele Uebersetzungen und Bearbeitungen fremder Originale befinden. 1817 erhielt M. vom Sachsen-Hildburghausen’schen Hofe den Titel eines Hofraths; 1825 wurde er als Censor einiger in Leipzig erscheinender Zeitschriften bestellt. Die öffentliche Anzeige von seinem Tode unterzeichnete seine Gattin, Amalie geb. von Bose, und eine Tochter Louise.
Müller: Karl Ludwig Methusalem M., Schriftsteller, geb. zu Schkeuditz am 16. Juni 1771, † zu Leipzig am 16. October 1837, ist bekannt als langjähriger Redacteur der von- Briefe Müller’s an C. A. Böttiger in der kgl. öff. Bibliothek zu Dresden. Meusel, das gelehrte Deutschland, 5. Ausg., Bd. 10, 1803, S. 338 f. Bd. 14, 1810. S. 623 ff. Bd. 18, 1821, S. 775 ff. Neuer Nekrolog der Deutschen, 15. Jahrg., 1837, Th. 2, 1839, S. 1268 f. O. L. B. Wolff, Encyclopädie der deutschen Nationallitteratur, Bd. 5, Leipzig 1840, S. 357. Goedeke, Grundriß, Bd. 3, S. 131 f., 899, 1391.