Zum Inhalt springen

ADB:Mandelsloh, Andreas von (Domherr in Verden)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mandelsloh, Andreas von“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 170, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mandelsloh,_Andreas_von_(Domherr_in_Verden)&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 00:38 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 20 (1884), S. 170 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Andreas von Mandelsloh in Wikidata
GND-Nummer 118730576
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|20|170|170|Mandelsloh, Andreas von|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Mandelsloh, Andreas von (Domherr in Verden)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118730576}}    

Mandelsloh: Andreas v. M., † am 31. August (10. September) 1585 zu Verden als Domdechant, war geboren 1519 zu Moringen, das sein Vater Konrad v. M., Erbherr zu Mandelsen und Mandelsenborstel im Herzogthum Braunschweig, mit drei anderen fürstlich göttingisch-grubenhagenschen Häusern in Pfandbesitz hatte; seine Mutter war Anna v. Hake. Er hörte in Wittenberg Luther und Melanchthon und reiste dann durch die Niederlande und Frankreich 1538–1541, erhielt 1539 ein Canonicat im Alexanderstift zu Eimbeck und 1541 zu Verden. 1545 war er bei der Gefangennahme Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig zugegen. 1556 vermählte er sich trotz des katholischen Eifers seines Bischofs Christoph (Allg. D. Biogr. Bd. IV S. 235) mit Anna Grumpen (Grumpken). 1550 mußte er wiederholt mit Graf Vollrath von Mansfeld verhandeln; 1579 wurde er zum Domdechanten erwählt, bei seinem Tode durch Schlagfluß war er der Senior des Stiftes. Er hat eine Hauptquelle für die Geschichte des Bisthums Verden in dem handschriftlich im Archiv zu Hannover erhaltenen Registrum Ecclesiae Verdensis geschaffen, das Justus Johannes Kelp (Allg. D. Biogr. Bd. XV S. 594) besaß, welcher M. seinen „Alter-Vater von der mütterlichen Linea“ nennt, und außerdem das alte Bischofschronikon (Allg. D. Biogr. v. Hyrte Bd. XIII S. 492 und Johann III. das. Bd. XIV S. 434) durch Zusätze aus dem Archive, wahrscheinlich dem Copiar aus dem 14. Jahrhundert, vermehrt und selbst die Zeit des Bischofs Bertold (Allg. D. Biogr. Bd. II S. 523), namentlich aber ausführlich die Christophs hinzugeschrieben. Aus diesem Werke ist das „Chronikon, Oder Lebens-Beschreibung aller Bischöffe des Stiffts Verden“, das 1720 in Hamburg unter dem Namen des Cyriacus Spangenberg erschien, bis zum Jahre 1558 ganz unmittelbar hervorgegangen und daher für diese Zeit eine bedeutende Quelle. Der Schluß von 1558–1720 stammt nicht von M., der indessen für 1558 bis zu seinem Tode besondere umfängliche Sammlungen angelegt hatte. Die Verden’sche Geschichte seines jüngeren Zeitgenossen Eilard v. Hude (Allg. D. Biogr. Bd. XIII S. 277) hat er nicht benutzt, wol aber das Registrum des Bremer Erzbischofs Johannes III., Rode (Allg. D. Biogr. Bd. XIV. S. 183).

Pfannkuche, Aeltere Gesch. des vorm. Bisth. Verden, S. XIV. ff., wo die älteren Quellen. (Pratje,) Altes und Neues I, 95. v. Hodenberg, Verdener Geschichtsquellen 1. III ff. Rotermund, Forts. von Jöcher IV, S. 549.