ADB:Morgenroth, Franz Anton
Weinlig, [228] und nachdem er seit 1810 in der Kapelle als Supernumerar gewirkt, wurde er den 4. April 1812 als königlicher Kammermusikus angestellt. – Der Umgang mit dem berühmten Polledro und anderen tüchtigen Künstlern förderte ihn so, daß er am 1. October 1828 zum Viceconcertmeister ernannt wurde. Nach dem Tode des Concertmeisters Antonio Rolla im J. 1838 erfolgte die Beförderung zum wirklichen Concertmeister. Am 14. August 1847 starb er in Dresden. Morgenroth’s Compositionen sind nicht ohne Werth und mit vielem Fleiße gearbeitet. Gedruckt sind davon zwei große Ouverturen für Orchester, Lieder mit Pianofortebegleitung, einige Hefte Variationen für Violine etc. – Vereint mit Lipinski und Franz Schubert wirkte er eifrig für den altbewährten Ruhm der königlichen Kapelle und besaß dadurch sowie durch seine Herzensgüte die Liebe und die Achtung aller Mitglieder des Instituts.
Morgenroth: Franz Anton M., königlich sächsischer Concertmeister, wurde am 8. Februar 1780 in Namslau in Schlesien geboren. Frühzeitig kam er mit den Eltern nach Breslau, wo er das katholische Gymnasium besuchte. Von seinem Vater, der leidlich Violine spielte, erhielt er die erste Anweisung auf diesem Instrumente, so daß er bald regelmäßig in den Concerten der Anstalt mitwirken konnte. Daneben unterrichtete ihn der am Stift zu St. Clara angestellte Organist im Clavierspiel, wogegen er denselben wieder bei den Kirchenmusiken im Stift unterstützte. – Im J. 1798 führten M. Familienverhältnisse nach Warschau, in der Hoffnung, dort eine seinen wissenschaftlichen Kenntnissen angemessene Anstellung zu erhalten. Dies gelang ihm aber erst, nachdem er sieben Jahre ohne Gehalt bei der dasigen königlichen Kriegs- und Domänenkammer in verschiedenen Fächern gearbeitet hatte. 1805 ward er nämlich als Leihhauscontroleur mit einem Gehalte von 400 Thalern angestellt. Der Dienst ließ ihm noch Zeit genug übrig, sich in der stets geliebten Musik fleißig zu üben und noch weiter zu vervollkommnen. 1806 vertrieben die Siege Napoleons die damaligen preußischen Behörden aus Warschau und die meisten Beamten, unter ihnen auch M., wurden brotlos. Er ging nun, um sich ganz der Musik zu widmen, nach Dresden, wo er sich anfangs seinen Unterhalt durch Unterrichtgeben verdiente. Er studirte eifrig Generalbaß und Composition bei dem Cantor