ADB:Pohl, Friedrich
Thaer, André, Sturm veranlaßten ihn zur Schriftstellerei. Die ihm zugewendete Redaction der „Oekonomischen Hefte“, deren [368] Firma er in „Archiv der deutschen Landwirthschaft“ (1810–44) umwandelte, zog ihn 1810 nach Leipzig, wo ihm 1816 die ordentliche Professur der Oekonomie und Technologie übertragen wurde. Hier gründete er auch die „Cameralistische Gesellschaft“. Die Verdienste Pohl’s um die landwirthschaftliche Litteratur bestanden vornämlich in der Erläuterung der Landwirthschaft durch die Naturkunde. Vorzügliches leistete er in der Darstellung minder bekannter Feld- und Wiesenpflanzen. Er schrieb „De Oeconomia pastoralis rationibus“ 1815; „Beschreibung des Stein- und gebogenen Klees“, 1800; „Ueber Steuerfreiheit der Rittergüter“ (anonym), 1808; „Das Verjüngen der Wiesen“, 1810; „Der fleißige und fröhliche Wirthschaftsmann“, 1811–12; „Anleitung zum Kochen und Braten in Wasserdampf“, 1812, erlebte 5 Aufl.; „Das Hermannsbad bei Lausigk“, 1822; „Die Hypotheken in gewerbsmäßiger Hinsicht erwogen“, 1824; „Lehrbuch der landwirthschaftlichen Technologie“, 1826, 2. Aufl. 1843; „Das Neueste in der Fischerei“, 1829; „Die Stubenheizung nach Erfahrungsgrundsätzen“, 1830; „Die beste Benutzung erfrorener Früchte“, 1830; „Ueber das Studium der Gewerbswissenschaften auf Universitäten“, 1831; „Ueber die Mängel und Beschwerden der Landwirthschaft im Königreich Sachsen“, 1831; „Die Kunst, grüne Bohnen zu trocknen“, 3. Aufl. 1830; „Beiträge zur neuesten Geschichte der Landwirthschaft“, 7 Bdch. 1824–29; „Beschreibung der Abbildung eines Stubenheiz- und Kochofens“, 3. Aufl. 1837; „Die Runkelrübe“, 1836; „Die Kartoffeln“, 1841; „Die 100jährige Feier des Kartoffeljubiläums“, 1840; bearbeitete „Germershausen’s Ganzes der Schafzucht“, 3. Aufl., 2 Thle. 1818; „Spitzner’s Bienenzucht“, vermehrte Aufl. 1818; „Christ’s Korbbienenzucht“, vermehrte Aufl. 1818; „Vollständiges Handbuch der Gärtnerei“, 7.Aufl. 1821; gab außer dem „Archiv“ heraus „Hauswirthschaftliche Neuigkeiten“, 1829–33.
Pohl: Friedrich P., Professor der Oekonomie und Technologie an der Universität Leipzig, geb. 1768 in der Niederlausitz, † am 19. October 1850 in Leipzig. Von Jugend auf nahm er an dem Gewerbe seines Vaters, der ein kleines Landgut besaß, theil, conditionirte schon in seinem 16. Jahre als Wirthschaftsverwalter, ging dann nach Burgstädt als Hauslehrer, 1798 nach Penig, wo er Unterricht im Zeichnen gab und den „Botanischen Kinderfreund“, 2 Bdch. 1797, schrieb, sowie mit Dienemann den „Heirathstempel“ herausgab. Seit 1800 nahm er Antheil an der Verwaltung des Stadtgutes in Penig, kam hierauf zum Grafen Hohenthal als Oekonomieinspector, studirte dann in Leipzig Cameralia und wurde wieder dienender Oekonom. Zufällige Verwicklungen mit Gelehrten seines Faches, wie