Zum Inhalt springen

ADB:Schechinger, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schechinger, Johann“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 653, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schechinger,_Johann&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 02:24 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schebest, Agnese
Nächster>>>
Schechner, Jörg
Band 30 (1890), S. 653 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Johann Schechinger in Wikidata
GND-Nummer 129485497
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|653|653|Schechinger, Johann|Robert Eitner|ADB:Schechinger, Johann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=129485497}}    

Schechinger: Johann oder Hans S. (Schächinger oder Schachingerus),[WS 1] in Sammelwerken des 16. Jahrhunderts auch nur J. S. gezeichnet. Wir sind über diesen Componisten aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts wenig benachrichtigt und es ist nicht leicht aus den im 16. Jahrhundert auftretenden Musikern den Componisten der 13 deutschen mehrstimmigen Lieder zu bezeichnen, die sich in Egenolff’s, Forster’s und Finck’s Liedersammlungen befinden. Luscinius nennt ihn in seiner 1536 erschienenen Musurgia S. 7 „Schachingerus apud Patavienses“ und einen Schüler Hoffheimer’s. Dann führen die Register der Hofcapelle in München unter Herzog Albrecht V. von Baiern von 1550–1579 einen Organisten Hans Schächinger auf, der „viel kunstreiche“ Instrumente“ anfertigte. Daß die damaligen Organisten zugleich die besten Orgelbauer waren, ist eine bekannte Thatsache und fand in allen Culturländern statt. So der berühmte und gefeierte Antonio Squarcialupi in Italien und viele andere. Ferner wird einem „Hans Schechinger der Elter“ 1558 vom bairischen Hofamte die Summe von 170 Gulden ausgezahlt und in demselben Jahre erhält „Hans Schechinger der Jünger“ die Summe von 132 Gld. (siehe Monatsh. f. Musikgesch. VIII, 75 u. 117). Daß einer dieser beiden letzteren für den Componisten der deutschen Lieder zu halten sei, möchte ich bezweifeln, obgleich deren Componist als Schüler Hoffheimer’s jedenfalls auch Organist war und zwar um 1536 in Passau, wie uns Luscinius meldet; daß derselbe aber noch 1579 gelebt haben sollte, ist nicht gut denkbar und so müssen wir vorläufig diese gleichnamigen Männer noch trennen. Fétis führt in seinem biographischen Lexikon einen Joh. Schechinger an, der die Kinder des Herzogs Albrechts V. von Baiern in der Musik unterrichtete und dafür jährlich 30 Gulden erhielt und fügt dem noch hinzu, daß er 1549 in Nürnberg eine Sammlung vierstimmiger deutsche Lieder herausgab. Als Quelle führt er die Rechnungen der bairischen Hofkammer an. Diese Liedersammlung, die bis heute noch nicht wieder aufgefunden ist, kann allerdings nur von dem bairischen Hoforganisten herrühren.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. heutigentags Hans Schachinger d.Ä., (auch Schächinger oder Schechinger), geboren 1485 in Passau, gestorben zwischen 1558 und 1561 in München. Hans Schachinger d.J., geboren zwischen 1506 und 1516, gestorben um 1565, Organist, war ein Sohn von Hans d.Ä. Ein weiterer Hans Schachinger, der 1573 als unmündig erwähnt wird, könnte ein Sohn von Hans d.J. gewesen sein.