ADB:Schmeltzer, Gebhard August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schmelzer, Gebhard August“ von Bernhard Anemüller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 638, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmeltzer,_Gebhard_August&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 03:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schmeltzl, Wolfgang
Nächster>>>
Schmerlin
Band 31 (1890), S. 638 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand November 2018, suchen)
Gebhard August Schmeltzer in Wikidata
GND-Nummer 138167869
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|638|638|Schmelzer, Gebhard August|Bernhard Anemüller|ADB:Schmeltzer, Gebhard August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138167869}}    

Schmelzer: Gebhard August S., geboren am 20. August 1733 in Frankenhausen, † am 11. Juni 1798 ebendaselbst. Nachdem er im väterlichen Hause in der früheren Jugend von Hauslehrern eine sorgfältige Erziehung genossen hatte, bezog er 1741 das Pädagogium in Halle. In Göttingen, wo er seit 1742 Theologie studirte, wandte er sich vorzugsweise der exeget. Theologie zu und vertheidigte unter Heumann’s und Feuerlein’s Vorsitz zwei Dissertationen: „De septuaginta legatis Christi, Luc. X“ und „Variae observationes in art. XXIV. August. confessionis“. Nach späterem kurzen Aufenthalt in Leipzig und Tübingen, wo er die höchste Würde der Weltweisheit annahm, besuchte er die vornehmsten Bibliotheken in der Schweiz und in Straßburg, um deren handschriftliche Schätze zu benutzen. Bei seinem festen Vorsatz, sich auf einer Universität niederzulassen und Collegia zu lesen, fiel seine Wahl auf Göttingen. Hier habilitirte er sich im J. 1750 durch eine Dissertation: „Nexus dictorum epistolae ad Hebr. Cap. V. 11 usque ad VI. 22 perlustratus“ und ließ bald darauf eine andere Abhandlung: „De antiquo Basileensis bibliothecae codice graeco quatuor evangeliorum manu in membrana scripto observationes quaedam criticae“ drucken. 1752 erschien seine Schrift: „De pravo cupiditatum ardore irrito et vanissimo. Jac. IV. s. 6“. – Durch mehreres Ungemach in der Familie, namentlich aber durch das unvermuthete Ableben seiner Mutter wurde er genöthigt, Göttingen zu verlassen, ohne seine Disputation halten zu können, und nach Frankenhausen zurückzukehren. Hier lernte ihn sein Fürst kennen und wünschte, diesen Mann seinem Lande zu erhalten; er vermochte ihn daher, eine Predigerstelle an der Oberkirche anzunehmen. 1764 wurde S. Diakonus, 1769 Archidiakonus an der Hauptkirche, erhielt 1771 Sitz und Stimme im f. Consistorium, 1774 die Superintendentur und Inspection über sämmtliche[WS 1] Schulen der Unterherrschaft und 1775 den Titel als Consistorial- und 1793 als Kirchenrath. Altersschwäche zwang ihn 1797 um seine Entlassung nachzusuchen, welche ihm in der ehrenvollsten Weise ertheilt wurde.

Vgl. Sächsische Provinzialblätter des Grafen v. Beust, 5. Bd., S. 220 ff. – Meusel’s gel. Teutschl. VII, 186. – Hankel’s Vorrede zu der Sammlung der durch die Vorstellung Schmelzer’s veranlaßten Reden. Frankenhausen 1779. 4°. – Müldener, Collectanea ad antiquitt. eccles. Francohusae; fol. Mscpt. im Rudolst. Archive. – Hesse, Verz. schwarzburg. Gelehrten und Künstler. Rudolstadt. Schulprogr. v. J. 1823.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: sämmliche