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ADB:Schmerlin

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Artikel „Schmerlin“ von Rudolf Schwarze in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 638–639, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmerlin&oldid=- (Version vom 19. November 2024, 23:17 Uhr UTC)
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Schmerlin (latinisirt Axungia), ein bekannter Humanist, der sich die volltönenden Namen Publius Vigilantius (vielleicht nach einer Komödie Heinrich Bebel’s: de optimo studio scholasticorum vom Jahre 1501, in welcher ein Humanist Vigilantius mit einem scholastischen Sophisten Lentulus disputirt) Bacillarius (bacilla, die Fettbeere) Arbilla (Fett) beizulegen pflegte, geboren zu [639] Straßburg i. E. 1485, ermordet zwischen Wimpfen und Ravensburg 1512. Er ward, nachdem er mehrfach seinen Aufenthaltsort gewechselt, auf Veranlassung des Bischofs von Lebus, Dietrich v. Bülow (s. A. D. B. V, 182) als Professor der Beredsamkeit an die neu zu gründende Universität zu Frankfurt a. O. berufen, woselbst er schon im Januar 1506 seine Vorlesungen über die ars poetica des Horaz eröffnete. Von den Festlichkeiten bei ihrer Einweihung am 26. April 1506, in Gegenwart der beiden markgräflichen Brüder Joachim I. und Albert[WS 1], hat er dann mit rhetorischem Prunk eine Beschreibung in lateinischer Sprache geliefert (wieder abgedruckt bei Becman, Auctarium notitiae univers. Francof. 1706). Sein Ruf und der seines Collegen Ragius Aesticampianus (s. A. D. B. I, 133) lockte an die neue Universität auf kurze Zeit auch den jungen Ulrich v. Hutten, der jener Beschreibung ein lateinisches Gedicht von zwanzig Distichen zum Preise Frankfurts hinzufügte und noch 1510 seine Querelae dem S. und Trebellius zum Druck übersandte. Im J. 1512 wurde S. von Sehnsucht ergriffen, Italien zu besuchen. Aber ehe er die Alpen erreichte, traf ihn die Mörderhand. Erst nach seinem Tode erschienen, von seinem Freunde Achatius Philostorgus aus Elbing edirt, seine „Bellica progymnastica Ruppini celebrata“, eine Verherrlichung des vom Kurfürsten Joachim I. am 21.–26. Februar 1509 zu Ruppin abgehaltenen Turnieres, nach der Relation des kurfürstl. Raths Joh. Schrag. Sie wurden wieder edirt von J. P. v. Gundling 1719 und in den Scriptores rerum Brandenburgicarum von Kleyb 1742–53, II, 1, auch übersetzt 1724 unter dem Titel: Tapfferkeit des Märkischen Adels.

Becman, Notitia univ. Francof. 1706. – Böcking, Hutteni Opp. Supplem. im Index

Anmerkungen (Wikisource)

  1. gemeint ist wahrscheinlich Albrecht