ADB:Schnorr von Carolsfeld, Ludwig (Maler)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schnorr von Carolsfeld, Ludwig“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 189–190, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schnorr_von_Carolsfeld,_Ludwig_(Maler)&oldid=- (Version vom 27. März 2024, 23:59 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 32 (1891), S. 189–190 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld in der Wikipedia
Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld in Wikidata
GND-Nummer 118609823
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|32|189|190|Schnorr von Carolsfeld, Ludwig|Franz Schnorr von Carolsfeld|ADB:Schnorr von Carolsfeld, Ludwig (Maler)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118609823}}    

Schnorr v. Carolsfeld: Ludwig Ferdinand S. v. C., Maler wie sein Vater Veit Hans S. v. C. (s. u.), geb. am 11. October 1788 (nicht 1789) in Königsberg i. Pr., † am 13. April 1853 in Wien als erster Custos an der k. k. Gemäldegallerie, kam schon im Jahre 1804 in letztere Stadt, die sein dauernder Wohnsitz wurde. Er besuchte hier die Akademie und fand an dem kunstliebenden Herzog Albert von Sachsen-Teschen einen ihn während seiner ersten Jugendzeit werkthätig unterstützenden Gönner. Ein Bild „Faust und Mephisto“, das er im J. 1818 vollendete und dem die Auszeichnung zu theil wurde, daß es ebenso, wie das 1833 von ihm gemalte Gegenstück „Gretchen im Kerker“, für die Belvederegallerie angekauft wurde, begründete seinen Künstlerruf. Zahlreiche Arbeiten folgten nach, theils Darstellungen romantischen Charakters, wie „Golo und Genovefa“, „Des Jägers Liebeslauschen“, „Erlkönig“, theils Altarblätter und Aehnliches, wie das große Gemälde „Christi Speisung der Fünftausend“, das er für das Refectorium des Wiener Mechitaristen-Klosters malte, theils Bilder aus der neueren österreichischen Geschichte. Aber unter allen nachfolgenden Arbeiten kann keine als eine solche genannt werden, mit der er den Erfolg seines Faustbildes übertroffen hätte. In einigen seiner Kunstschöpfungen, z. B. einer „heiligen Cäcilia“, die Friedrich Schlegel (Sämmtliche Werke VI, 311–318) beschreibt, macht sich eine eigenthümliche, zum Mysticismus hinneigende Geistesrichtung bemerkbar, [190] die wohl auch seinen Uebertritt von der protestantischen zur katholischen Kirche veranlasste.

Franz Pietznigg, Mittheilungen aus Wien II, 67–87, Wien 1833. – Nagler, Künstler-Lexikon XV, 415–419. – G. W. Geyser, Leipziger Künstler-Album Heft 1, – Leipzig 1858, S. 9 f. – Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, XXXI, 55–62.