ADB:Schoenemann, Karl Traugott Gottlob

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Artikel „Schoenemann, Karl Traugott Gottlob“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 291, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schoenemann,_Karl_Traugott_Gottlob&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 12:12 Uhr UTC)
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Schoenemann: Karl Traugott Gottlob (nicht Gottlieb) S., Philologe, Geograph und Statistiker des 18. Jahrhunderts. Er wurde in Eisleben am 23. November 1765 geboren und studirte in Göttingen vornehmlich Philologie und mit besonderer Liebhaberei alte Geographie. 1787 und 1788 erhielt er die für die Lösung bezüglicher Aufgaben, „De geographia Homeri“ und „De geographia Argonautarum“ ausgesetzten Preise (beide Schriften erschienen im Druck), wurde 1788 zum Bibliothekssecretär ernannt, erwarb 1797 die juristische Doctorwürde mit einer Dissertation „De foro in caussis e concordatis decidendis competente“, habilitirte sich in demselben Jahre an der Georgia Augusta für das Fach der Statistik, wurde 1799 zum außerordentlichen Professor befördert, starb aber bereits am 2. Mai 1802. – Von seinen größern Arbeiten haben besonders seine „Bibliotheca historico-litteraria patrum latinorum a Tertulliano usque ad Gregorium M. et Isidorum Hispalensem“ 2 Bde., 1792–94, und seine Ausgabe der „Pontificum Romanorum … epistolae genuinae“ nach P. Constantius und den Gebrüdern Ballerini, 1796, dauernden Werth. Für seine Vorlesungen verfaßte er einen „Grundriß der Statistik des teutschen Religions- und Kirchenwesens“ 1797; das in Aussicht gestellte ausführliche Werk nach dem gleichen Plane blieb unausgeführt. In Wieland’s Teutschem Merkur veröffentlichte S. einige Abhandlungen „Ueber Entstehung und Ausbildung geographischer Begriffe bei den Griechen“ 1790 und „Ueber die Grenzen der mythischen und historischen Geographie und den Begriff der Homerischen“ 1791; in Heeren’s Bibl. der alten Litteratur und Kunst erschien 1792 die Untersuchung „Ueber die Unternehmung des Aelius Gallus auf Arabien“. Geschätzt war s. Z. sein „Versuch eines vollständigen Systems der allgemeinen Diplomatik“.

Eckstein, Nomenclator S. 515, wo irrthümlich der Vorname Gottlieb angegeben ist (ebenso bei Pökel). – Saxii Onom. VII, 276 f.; daselbst ein Verzeichniß der Schriften Schönemann’s.