ADB:Schwarzenberg, Edmund Fürst zu

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schwarzenberg, Edmund Fürst zu“ von Adolf Schinzl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 262–266, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schwarzenberg,_Edmund_F%C3%BCrst_zu&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 14:58 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 33 (1891), S. 262–266 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Edmund zu Schwarzenberg in der Wikipedia
Edmund zu Schwarzenberg in Wikidata
GND-Nummer 115846034
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|33|262|266|Schwarzenberg, Edmund Fürst zu|Adolf Schinzl|ADB:Schwarzenberg, Edmund Fürst zu}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=115846034}}    

Schwarzenberg: Edmund Leopold Friedrich Fürst zu S., k. k. Feldmarschall, der dritte und jüngste Sohn des Feldmarschalls Karl, wurde in Wien am 18. November 1803 geboren. Hinlänglich vorbereitet und von dem Geiste der Schwarzenberge erfüllt, finden wir ihn im Februar 1821 als Cadetten im Infanterieregimente Nr. 33. Schon im folgenden Jahre erfolgte sein Uebertritt zur Cavallerie und nach rascher Zurücklegung der unteren Grade begegnen wir ihm als Rittmeister im 8. Cürassierregimente. Im J. 1832 wurde er zum Major im 6. Cürassierregiment, 1834 zum Oberstlieutenant, 1836 zum Obersten und Commandanten des 4. Cürassierregiments befördert. Im J. 1844 wurde der Fürst mit Beförderung zum Generalmajor, Brigadier in Linz und folgte hierauf der Zutheilung zum Hofkriegsrathe, in welcher Stellung er bis zum Jahre 1848 blieb. Dieses Jahr wurde für ihn ein Probierstein seiner militärischen Fähigkeiten, seines unerschrockenen Muthes, seiner mit durchgreifender Energie gepaarten Besonnenheit und überhaupt aller jener Eigenschaften, die den Soldaten zieren, besonders aber den Führer charakterisiren. Nicht weniger denn fünf Schwarzenberge waren es, welche in diesem Jahre gegen den inneren und äußeren Feind auszogen. Fürst Edmund S. erhielt eine Brigade bei dem Reservearmeecorps, welches Feldzeugmeister Graf Nugent am Isonzo sammelte. Mit derselben traf der Fürst noch rechtzeitig an der Piave ein, um in der Division des Feldmarschalllieutenants Grafen Schaffgotsche an den Gefechten theil zu nehmen, deren Folge der Rückzug des Feindes nach Treviso war. Bei den weiteren Operationen dieses Armeecorps hatte die Brigade des Generalmajors Fürsten Edmund S. Gelegenheit, am 21. und 23. Mai an zwei Gefechten theil zu nehmen. Als das Armeecorps am 25. Mai in Verona einrückte und Feldmarschall Graf Radetzky die Offensive gegen den untern Mincio unternahm, hatte der Fürst seine Truppen infolge einer neuen Corpseintheilung an andere Brigaden abgeben müssen und den Marsch über Mantua, die Gefechte bei Curtatone und Goito als Volontär mitgemacht. Der Feldmarschall Graf Radetzky hielt es hierauf für nöthig, die Armee nach Verona zurückzuführen und diesen Rückzug durch eine Flankenbewegung des 2. Armeecorps, dann durch starke Cavalleriestreifcommanden zu markiren. S. wurde mit der Leitung sämmtlicher Streifparteien betraut. Beim Beginne der Offensiv-Operationen hatte die Brigade des Fürsten die Vorposten zwischen Tomba und la Vecchia am rechten Etschufer und rückte bei dem Angriffe des 2. Armeecorps unter Feldmarschalllieutenant Baron d’Aspre mit auf [263] die feindliche Stellung zwischen der Etsch und Villafranca, indem sie den Auftrag erhielt, zwischen dem genannten Flusse und der von Croce bianca nach Peschiera führenden Straße durch Vorrückung in mehreren Colonnen über den wahren Angriffspunkt zu täuschen und nach Gelingen derselben den weiteren Bewegungen des Armeecorps nach Castelnuovo zu folgen. S. entsendete schon um 3 Uhr früh Abtheilungen auf der Straße nach Bussolengo, um bei Tagesanbruch die Höhen von Pastrengo anzugreifen, während er persönlich die Brigade auf der Poststraße von Croce bianca nach Peschiera vorführte, um den Feind vor Santa Giustina und Osteria del Bosco durch wiederholte Angriffe festzuhalten. Seine hiebei bewiesene Umsicht hatte zu den Erfolgen dieses Tages wesentlich beigetragen, weshalb der Fürst in der Relation des Divisionärs mit dem Ausdrucke zur Allerhöchsten Auszeichnung empfohlen wurde, daß derselbe „als ritterlicher Held, der im heftigsten Feuer keine Gefahr achtet, allen zum Vorbild dient“, während der Corpscommandant Feldmarschalllieutenant Baron d’Aspre relationirte, daß diese Operation vom Fürsten ebenso gut eingeleitet, als von den Truppen rasch und tapfer ausgeführt wurde. Die Verleihung des Ordens der Eisernen Krone 2. Classe war der Lohn für diese Leistungen. Nach dem Rückzuge des Feindes hatte die Brigade S. den Befehl, bis zur Ankunft des 3. Armeecorps Peschiera am linken Ufer des Mincio zu cerniren. Der Fürst bedauerte hier fast unthätig bleiben zu sollen, während der Kampf von Custoza noch nicht entschieden war. Er beeilte sich daher, als das 3. Corps kaum in Cavalcaselle angekommen war, mit seinen Truppen sobald als möglich wieder auf dem Schlachtfelde zu erscheinen und traf noch zur rechten Zeit ein, um am Abend im Vereine mit Schaffgotsche den bei Belvedere noch Widerstand leistenden Gegner zu delogiren. Das 2. Armeecorps erhielt hierauf den Befehl über Valeggio nach Volta zu marschiren; Generalmajor Fürst Fritz Liechtenstein näherte sich mit der Avantgarde am 26. Juli Nachmittags diesem Orte, als er von überlegenen Streitkräften angegriffen wurde. S. eilte aber mit seiner Brigade rasch zur Unterstützung herbei, nahm theil an dem Nachtgefechte vom 26. auf den 27. Juli und trug durch die kräftige Vorrückung auf die Höhe von Sottomonte wesentlich zum fluchtartigen Rückzuge der Piemontesen bei. Am 31. Juli übernahm die Brigade S. den Avantgardedienst im 2. Armeecorps und kam nach mehreren kleinen Gefechten am 4. August vor Mailand an, woselbst die Piemontesen eine Stellung vor der Stadt bezogen hatten. Die Avantgarde des 1. Corps hatte schon durch 3 Stunden mit ausdauernder Tapferkeit gefochten, als die Avantgarde des 2. Corps dispositionsgemäß in zwei Colonnen, und zwar, mit einer gegen Nosedo, mit der anderen gegen Vajano vorrückte und dieses ohne Aufenthalt besetzte. Die Wichtigkeit der beiden die Chausseen beherrschenden Punkte Vigentino und Nosedo erkennend, faßte der Fürst den kühnen Entschluß überraschend mit der Spitze der Avantgarde anzugreifen, obgleich beide Orte stark besetzt und namentlich Vigentino auch durch Feldschanzen gedeckt war. Nosedo wurde von S. erstürmt und Vigentino sammt seinen Verschanzungen unter persönlicher Leitung des Fürsten ungeachtet der hartnäckigsten Vertheidigung genommen. S., sich stets im Feuer exponirend und die Truppen aneifernd, folgte seinen Abtheilungen nicht nur während des Sturmes auf Vigentino, sondern leitete auch die Verfolgung des Feindes bis gegen Mailand. Obgleich der Feind ununterbrochen aus schweren Geschützen von den Wällen Mailands gegen die Anrückenden kämpfte, behauptete sich der Fürst in seiner Stellung vor den Mauern der Stadt und trug so wesentlich zum Falle Mailands bei. Bei dieser Gelegenheit bewies derselbe nicht nur ein energisches Wollen und persönlichen Muth, sondern auch einen hohen Grad von Kaltblütigkeit und Leitungsgabe, indem er selbst in der größten Hitze des Gefechtes das nöthige Einwirken auf die [264] Nebencolonnen nicht übersah. Er entsandte in Mitte seiner eigenen Thätigkeit und gerade zur rechten Zeit Abtheilungen in des Feindes rechte Flanke gegen Nosedo und Casa Pestrino, wodurch das Vordringen der anderen Avantgardecolonnen und die Erstürmung von Casa Pestrino erleichtert wurde. Das rasche Vorgehen der Brigade S. hatte auch die Folge, daß eine bei San Donato stehende feindliche Batterie erobert werden konnte. Sowohl die unterstehenden Kampfesgenossen des Fürsten, als auch dessen Vorgesetzte, der Feldmarschalllieutenant Graf Schaffgotsche als Divisionär, Baron d’Aspre als Corpscommandant und Feldmarschall Graf Radetzky sprachen sich nach der Action so anerkennend über das tapfere, umsichtige und auf den günstigsten Haupterfolg einflußreiche Benehmen des Fürsten aus, daß ihm dafür die höchste militärische Auszeichnung, nämlich das Maria-Theresienkreuz zu theil wurde. Zwei Tage nach dem siegreichen Einzuge der kaiserlichen Armee in Mailand erhielt Fürst S. die Weisung, mit der Brigade die nördlichen Provinzen der Lombardei bis an die Schweizer und Tiroler Grenze zu besetzen, die Entwaffnung der Bewohner vorzunehmen, die kaiserlichen Behörden wieder einzusetzen und über Bergamo dem 2. Armeecorps nach Brescia zu folgen, allwo der größte Widerstand gewärtigt wurde. Mit dem Gefechte bei Morazzone am 26. August gegen die 1500 Mann starken Freischaaren, an welchem S. noch theil genommen hatte, endete dessen kriegerische Thätigkeit in Italien, da er, im November zum Feldmarschalllieutenant befördert, unter Feldmarschall Fürst zu Windischgrätz das Commando einer Grenadierdivision in dem vom Feldmarschalllieutenant Duca Serbelloni befehligten Armeereservecops erhielt. In diesem beschwerlichen Winterfeldzuge hatte der Fürst neue Gelegenheit seine Thatkraft zu äußern, so bei Kapolna, wo er am ersten Schlachttage wesentlich zur günstigen Entscheidung beitrug. Am zweiten Schlachttage verdrängte die Division S. den Feind aus dem zwischen Kapolna und Kaal vorspringenden großen Wald und erstürmte den letztgenannten Ort. Der Feind hatte bei Kaal mit seiner Uebermacht wohl lebhaften Widerstand geleistet, als er aber bei den erlittenen Verlusten auf seinem rechten Flügel und im Centrum von Kaal Verstärkungen dahin schicken mußte, erkannte der Fürst den geeigneten Moment zum Ergreifen einer energischen Offensive, forcirte den Bahnübergang, wie die Erstürmung des Ortes und warf den Feind in die Richtung gegen Fuzes Abany, während welches Rückzuges der Gegner noch bedeutende Verluste erlitt. Bei der Zusammenstellung der Truppen für den Sommerfeldzug 1849 in Ungarn erhielt der Fürst das Commando des 3. Armeecorps, eine schwere Krankheit jedoch, die ihn infolge der ungewöhnlichen Anstrengungen des Winterfeldzuges befallen, hinderte ihn, diese Campagne mitzumachen. Nach glücklich erfolgter Wiederherstellung wurde ihm das Commando des 7., später jenes des 4. und im J. 1859 wieder das des 3. Armeecorps übertragen. Nebst dem schon oben erwähnten Militär-Maria-Theresien-Orden erhielt der Fürst noch den Orden der Eisernen Krone 1. Classe, wurde 1849 zweiter Inhaber des Dragonerregiments Nr. 2 und 1853 Geheimer Rath. Schon anfangs des Jahres 1859, als die Ereignisse in Italien eine Verstärkung der dortigen Truppen nöthig machten, verließ das 3. Armeecorps Wien und war in wenig Tagen in der Lombardei. Bei dem Uebergange über den Ticino bildete das Corps des Fürsten die Avantgarde des Heeres und stand im ersten Theile des Feldzuges zuerst am Po, zur Sicherung des Ueberganges nach Valenza, bei Torre di Beretta, wo einige erfolgreiche Gefechte stattfanden, dann an der Sesia, später an der Agogna, endlich in der Reservestellung von Trumello und Garlasco. Der Uebergang der Piemontesen über die Sesia und das Gefecht bei Palestro am 30. Mai gaben dem Corps Hoffnung zum entscheidenden Eingreifen in den Gang der Ereignisse. Es mußte sich nach Mortara in Bewegung setzen. Am 31. wurde der Fürst in das Hauptquartier berufen, [265] um wegen Ergreifens der Offensive die Befehle zu empfangen. Zur selben Zeit aber erhielt man Kunde von den ungünstigen Vorfällen bei Palestro und dem Vorrücken der Franzosen gegen Novara. Der Rückzug hinter den Ticino wurde beschlossen. Da nun mehrere Corps, die Reservecavallerie, das Armeehauptquartier und der ganze Train bei Vigevano auf einer Brücke zurückgehen sollten, wozu geraume Zeit nöthig war, so blieb es für den Fürsten S., dessen Corps das nächste am Feinde stand, keine kleine Aufgabe, den Rückzug vollkommen sicher zu stellen, um so mehr, als sein Corps am 1. Juni zwischen Castel d’Agogna und Vespolate auf 11/2 Meilen getrennt war. Durch des Fürsten unermüdliche Thätigkeit, verbunden mit äußerer, Vertrauen einflößender Ruhe, war aber bald gegen alle Eventualitäten Vorsorge getroffen. An der Schlacht von Magenta nahm S. den ehrendsten Antheil, er hatte die Aufgabe, den bei S. Martino über den Ticino setzenden Feind in der rechten Flanke anzugreifen. Nach langem hin- und herschwankendem Gefechte, trat der Fürst bei dem Angriffe der Brigade Dürfeld gegen Ponte di Magenta, kühn und verwegen wie immer, an die Spitze derselben. In den vordersten Reihen und kaltblütig im Bereiche des feindlichen Feuers hatte er so das meiste zum Entflammen seiner Truppen beigetragen, der im Aufmarsche begriffene Feind wurde in Front und Flanke angefallen, gerieth in Unordnung, wurde geworfen und einige hundert Schritte verfolgt. Es war 9 Uhr Abends, das Corps des Fürsten hatte das Schlachtfeld im wackeren Kampfe behauptet und den Rückzug vom Feinde unbelästigt nur auf höheren Befehl vollzogen. Auf dem weiteren Rückzuge bis an den Mincio bewies der Fürst wieder jene unermüdliche Sorgfalt für seine Truppen, wie sie nur ein humaner und pflichtgetreuer Truppenführer mit Aufopferung zu bethätigen im Stande ist, was hier um so mehr der Fall war, als das Corps stets die Arrièregarde bildete, sonach einen wirklich angestrengten Sicherungsdienst hatte. Am Lambro bei San Angelo und an der Adda wurden vom Corps wieder Stellungen bezogen. Später mußte dasselbe aus der Stellung bei Goito zur Bewachung des Mincio zwischen Monzambano und Valleggio vorrücken und Volta besetzen. Aus dieser Stellung führte S. sein Corps am 24. in die Schlacht von Solferino; er hatte die Aufgabe die zwischen den Parallelstraßen von Guidizzolo und Medole sich entwickelnden Franzosen zu durchbrechen. Um dies mit aller Kraft zu bewerkstelligen, suchte er die 5 Brigaden seines Corps möglichst zu vereinen, doch konnte er dasselbe zur beabsichtigten Gesammtaction nicht bringen, weil ohne sein Wissen manche seiner Truppen, unter anderen die Reservedivision eine andere Bestimmung erhalten hatten. Dadurch kamen die 5 Brigaden seines Corps in großer Ausdehnung in eine Linie zu stehen, wurden mehr oder weniger in Einzelgefechte verwickelt und konnten nicht mehr zu einer Gesammtwirkung gebracht werden. Der Fürst suchte daher mit der höchsten persönlichen Anstrengung vorläufig nur die Linie gegen den unermüdlichen Feind zu behaupten und war bemüht, seine Truppen wenigstens nach und nach für einen Offensivstoß zu concentriren. Seine ohne Reserve fechtenden Truppen hatten in dieser Weise einen harten Stand; aber überall wußte der Fürst dieselben durch sein persönliches Einwirken zu ermuthigen, und wo dies nicht ausreichte, trat auch die vollste Energie an die Stelle. So war eine seiner Batterien auf der Straße von Guidizzolo-Castiglione lange der Uebermacht der feindlichen Batterien ausgesetzt gewesen und deren Commandant glaubte nach schon erlittenem, bedeutendem Verluste wenigstens das noch vorhandene Material retten zu müssen, ließ aufprotzen und eilte auf der Straße zurück, dem zufällig hier stehenden Fürsten entgegen. Dieser aber, mit hochgehaltenem Säbel und einem donnernden „Halt“ hieß die Batterie wieder umkehren und hieß sie mit dem Zurufe: „Thut Eure Schuldigkeit bis auf den letzten Mann“ wieder in die vorderste Linie zurückkehren. – Der schließlich [266] anbefohlene Rückzug wurde in Ordnung vollzogen. Nach den Anstrengungen des Feldzuges 1859 erhielt S. im October desselben Jahres das Commando des 2. Corps und die Charge eines commandirenden Generals in Nieder- und Oberösterreich, Salzburg und Steiermark und im December den Charakter eines Generals der Cavallerie ad honores. Mit kaiserlicher Entschließung vom 28. December 1860 wurde er auf seine Bitte aus Gesundheitsrücksichten „unter vollster Anerkennung seiner im Kriege und Frieden stets und vielseitig bewährten, ausgezeichneten Dienstleistung“ enthoben und zum überzähligen Capitänlieutenant der Ersten Arcieren-Leibgarde ernannt. Nach dem 1867 erfolgtem Tode des Grafen Wratislaw übernahm S. das Commando dieser Garde und wurde anläßlich der Enthüllungsfeier des Denkmals seines Vaters – 18. October 1867 – Feldmarschall, nachdem er schon 1862 zum Ritter des goldenen Vließes ernannt worden war. Die letzten Jahre verlebte der Fürst auf Schloß Worlik in Böhmen, wo er am 17. November 1873 starb. Mit ihm war der letzte der Söhne des Siegers bei Leipzig gestorben, der ältere Bruder Karl war ihm schon am 25. Juni 1858, der älteste, Friedrich (der Landsknecht), drei Jahre früher im Tode vorangegangen. Der Fürst Edmund S. selbst war unvermählt geblieben.

Berger, Heinr. Karl Fürst zu S. etc. in Streffleur’s östr. milit. Zeitschr. Wien 1863, IV.