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ADB:Stentrup, Ferdinand Alois

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Artikel „Stentrup, Ferdinand Allois“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 475–476, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stentrup,_Ferdinand_Alois&oldid=- (Version vom 28. November 2024, 21:53 Uhr UTC)
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Stentrup: Ferdinand Alois St., Jesuit, Dogmatiker, geboren am 8. Juli 1831 zu Münster i. W., † am 15. Juli 1898 zu Kalksburg in Niederösterreich. Er absolvirte das Gymnasium in seiner Vaterstadt, studirte dann 1850–1858 Philosophie und Theologie im Collegium Germanicum in Rom und wurde dort Dr. phil. et theol. und Priester. Hierauf trat er am 12. November 1858 in die österreichische Ordensprovinz der Gesellschaft Jesu ein. Einige Jahre wirkte er als Professor der Philosophie in Preßburg, 1867–1893 als ordentlicher Professor der Dogmatik an der Universität Innsbruck; seine letzten Lebensjahre brachte er in schriftstellerischer und seelsorgerischer Thätigkeit meist in Kalksburg zu.

St. war ein hervorragender, besonders nach der speculativen Seite ausgezeichneter Dogmatiker. Er veröffentlichte die größeren Werke: „Das Dogma von der zeitlichen Weltschöpfung gegenüber der natürlichen Erkenntniß mit besonderer Berücksichtigung der Polemik Dieringer’s und Oischinger’s gegen Kleutgen und die Scholastik“ (Innsbruck 1870); „Praelectiones dogmaticae de Deo uno“ (Innesbruck 1878); das große Hauptwerk: „Praelectiones dogmaticae de Verbo Incarnato“ (2 Theile in 4 Bänden, Innsbruck 1882, 1888–89); dann: „Synopsis tractatus scholastici de Deo uno“ (Innsbruck 1895). Nur für den Gebrauch seiner Hörer wurden die folgenden Traktate als Manuscript gedruckt: „De Sacramentis in genere. Synopsis praelectionum“ (Innsbruck 1888); „Apologetica Religionis christianae“ (ebd. 1889); [476] „De locis theologicis“ (ebd. 1889); „De SS. Eucharistiae Sacramento“ (ebd. 1889); „De Sacrificio Eucharistiae“ (ebd. 1889); „De Fide“ (ebd. 1890); „De SS. Trinitatis Mysterio“ (ebd. 1891). In der „Oesterreichischen Vierteljahresschrift für katholische Theologie“ erschien von ihm die Abhandlung: „Zur Geschichte der Philosophie des Mittelalters (8. Jahrg. 1869, S. 393 bis 420); in der Innsbrucker „Zeitschrift für katholische Theologie“, die er in den ersten fünf Jahrgängen, 1877–1881, mit J. Wieser redigirte, die Arbeiten: „Zum Begriff der Hypostase“ (1. Jahrg. 1877, S. 57–84, 361 bis 393; 2. Jahrg. 1878, S. 225–258); „Zum Begriff der Person“ (5. Jahrg. 1881, S. 34–70); „Vom absoluten Leben“ (7. Jahrg. 1883, S. 424–455); „Ein neues Christenthum“ (8. Jahrg. 1884, S. 117–175; zu der Schrift von J. Justus, Das Christenthum im Lichte der vergleichenden Sprach- und Religionswissenschaft, Wien 1883); „Der Atheismus und die sociale Frage“ (15. Jahrg. 1891, S. 1–18); „Die sociale Frage und das Christenthum“ (ebd. S. 214–240); „Zwei Grundfragen in der Lehre von der Genugthuung Christi“ (ebd. S. 267–300); „Zur Frage über die innere Vollkommenheit der Genugthuung Christi“ (ebd. S. 667–689); „Zum Dogma von der zeitlichen Weltschöpfung“ (16. Jahrg. 1892, S. 163–174, 736 bis 743); „Die Lehre des hl. Anselm über die Nothwendigkeit der Erlösung und der Menschwerdung“ (ebd. S. 653–691); „Der Staat und der Atheismus“ (17. Jahrg. 1893, S. 1–41); „Der Staat und die Kirche“ (ebd. S. 420 bis 482); „Der Staat und die Schule“ (19. Jahrg. 1895, S. 193–233, 401–437); „Die Kirche und ihre Autorität in den Kämpfen der Gegenwart“ (21. Jahrg. 1897, S. 401–447).

Raßmann, Nachrichten von dem Leben und den Schriften Münsterländischer Schriftsteller, Neue Folge (Münster 1881), S. 209. – Kardinal Steinhuber, Geschichte des Kollegium Germanicum Hungaricum in Rom, 2. Aufl. (Freiburg i. Br. 1906), Bd. II, 506. – Sommervogel, Bibliothèque de la Compagnie de Jésus, Bibliographie, T. IX (Paris et Bruxelles 1900), p. 862 s. – Correspondenz des Priestergebetsvereines im theol. Convicte zu Innsbruck, 6. Folge, Nr. 9, Innsbruck, Decbr. 1898, S. 135–138.