Zum Inhalt springen

ADB:Wichmann, Moritz Ludwig Georg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wichmann, Moritz Ludwig Georg“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 316, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wichmann,_Moritz_Ludwig_Georg&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 01:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 42 (1897), S. 316 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Moritz Ludwig Georg Wichmann in der Wikipedia
Moritz Ludwig Georg Wichmann in Wikidata
GND-Nummer 117575046
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|42|316|316|Wichmann, Moritz Ludwig Georg|Siegmund Günther|ADB:Wichmann, Moritz Ludwig Georg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117575046}}    

Wichmann: Moritz Ludwig Georg W., Astronom, geb. am 14. September 1821 zu Celle, † am 7. Februar 1859 zu Königsberg i. Pr. W. besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und widmete sich dann zu Göttingen den exakten Wissenschaften. Gauß war sein Lehrer, und unter seinen Auspicien errang W. einen akademischen Preis durch eine Schrift, auf welche hin er dann auch promovirte (Göttingen 1843); dieselbe behandelte ein fernerliegendes Problem der sphärischen Geometrie. Bald darauf rief ihn Bessel als Assistenten und Observator nach Königsberg i. Pr. (1844), und hier habilitirte er sich denn auch mit einer Abhandlung über den Stern Nr. 1810 des Cataloges von Groombridge, dem er eine verhältnißmäßig große Jahresparallaxe zuschreiben zu dürfen glaubte. Hierüber kam er in Zwiespalt mit den Astronomen der russischen Hauptsternwarte in Pulkowa, und diese zeitweise sehr heftig geführte Polemik verbitterte Wichmann’s Leben noch in dessen letzten Augenblicken. Der Umstand, daß bald nach seinem Eintritte in der Königsberger Sternwarte die lange unterbrochene Entdeckung der Planetoiden ihren Fortgang nahm, veranlaßte W. zur Abfassung einer besonderen Schrift („Ueber die Entdeckung der neueren Planeten“, Königsberg i. Pr. 1847). Abgesehen von seinen ausgedehnten und wichtigen Heliometerbeobachtungen sind noch Wichmann’s Studien über die physische Libration des Mondes und über die Protuberanzen der Sonne hervorzuheben; auch besitzen wir von ihm eine dankenswerthe biographische Arbeit über seinen zweiten Lehrer Bessel.

Wolf, Geschichte der Astronomie, München 1877, S. 525, S. 743. – Mädler, Geschichte der Himmelskunde von der ältesten bis auf die gegenwärtige Zeit, 2. Bd., Braunschweig 1873, S. 107, 284, 426.