Zum Inhalt springen

ADB:Winkler, Georg Gustav

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Winkler, Georg Gustav“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 451–452, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Winkler,_Georg_Gustav&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 02:07 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Winkler, Georg Johann
Nächster>>>
Winkler, Joseph
Band 43 (1898), S. 451–452 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juni 2015, suchen)
Georg Gustav Winkler in Wikidata
GND-Nummer 117403997
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|43|451|452|Winkler, Georg Gustav|Wilhelm von Gümbel|ADB:Winkler, Georg Gustav}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117403997}}    

Winkler: Dr. Georg Gustav W., Professor der Mineralogie und Geognosie an der Industrieschule, Assistent an der geogn. Staatssammlung in München, entstammte einer bäuerlichen Familie des bairischen Gebirges, wo er am 1. August 1820 zu Audorf geboren wurde. Dem geistlichen Stande bestimmt, machte er seine theologischen Studien in Freising und München, ging dann auf das Studium der Mineralogie und Geognosie unter Professor v. Schafhäutl in der von Fuchs und Andr. Wagner gelehrten neptunistischen Schule über, promovirte am 31. Juli 1855 in München, wurde 1856 Assistent an der geognostischen Sammlung des Staates und habilitirte sich 1857 als Docent für Mineralogie und Geognosie an der Universität München mit einer umfassenden paläontologischen Schrift über rhätische Ablagerungen. Seine geologischen Untersuchungen in den Alpen unterbrach er durch eine in Begleitung des berühmten Germanisten Professor Maurer unternommene Reise nach Island 1858 und veröffentlichte über die Ergebnisse der dabei gemachten geologischen Beobachtungen das selbstständige Werk: „Island, der Bau seiner Gebirge und dessen geologische Bedeutung“ (München 1863), welches zwar sehr viele vortreffliche Schilderungen der Verhältnisse enthält, aber ganz im extrem-neptunistischen Geiste verfaßt, die vulkanischen Decken und Lavalagen als Analogen von Flötzen und Bänken aufzufassen versucht. Den Surturbrand leitete W. von den auf der Insel selbst entstandenen Tertiärgebilden ab. Seine übrigen Arbeiten befassen sich mit alpinen geologisch-paläontologischen Verhältnissen. Darunter sind hervorzuheben: „Ueber Vilser Schichten am Teisenberg“ (N. Jahrb. f. Mineralogie, Geologie und Petrefactenkunde, Jhrgg. 1863 S. 809); „Beiträge zur Geologie der bair. Alpen“ (ebd. 1864 S. 295); „Geologisches aus Tirol, Briefliche Mitthlgn.“ (ebd. Jahrg. 1865 S. 41); Ankündigungen seiner Versteinerungen des bair. Alpengebirges, Bericht über seine Wanderungen im Urschlauer Thal (ebenda Jahrg. 1868 S. 55); „Versteinerungen a. d. bair. Alpengebiet mit geognost. Erläuterungen“ – eine selbständige sehr vortreffliche Monographie – (ebenda Jahrg. [452] 1860, S. 632); „Neuer Nachweis ü. den unteren Lias in den bair. Alpen“ (ebenda Jahrg. 1886, Bd. II S. 1). Später befaßte sich W. hauptsächlich mit der Herstellung eines Reliefs der bairischen Alpen, das er auch geologisch colorirte. In diese Zeit fällt seine Anstellung an die Industrieschule und seine Convertirung zur protestantischen Kirche. Später hatte W. viel mit Krankheit zu kämpfen. Er starb am 26. Januar 1896.