ADB:Wouters, Franz
Pieter van Avont in die Lehre. Doch blieb er nicht lange bei diesem Künstler, sondern wandte sich zu Rubens, in dessen Atelier er noch thätig war, als er im J. 1634 als Freimeister in die Antwerpener St. Lucasgilde aufgenommen wurde. Bald darauf reiste er nach Deutschland an den Hof Kaiser Ferdinand’s II., der ihn zum Hofmaler ernannte und sowol in Wien als in Prag beschäftigte. Im J. 1637 schloß er sich einer kaiserlichen Gesandtschaft nach London an und blieb dort, als Kaiser Ferdinand starb, um als Hofmaler in den Dienst des Prinzen von Wales, des nachmaligen Königs Karl II., zu treten. Doch hielt er sich auch in England nicht lange auf, da er, um einer letztwilligen Anordnung von Rubens Folge zu leisten, im August 1641 nach Steen reiste, um die dort befindlichen Malereien zu schätzen. Er ließ sich darauf in Antwerpen nieder, vermählte sich daselbst am 21. Juli 1644 mit einem reichen Mädchen und wurde dort Ende des Jahres 1659 durch einen Pistolenschuß getödtet. W. war ein Maler von bedeutendem Talente, gleich ausgezeichnet als Landschafts- wie als Figurenmaler. Seine Landschaften stattete er gern mit gut gezeichneten Figuren aus, die er der antiken Mythologie oder der heiligen Schrift entlehnte. Auch malte er einige große historische Darstellungen. Seine Bilder sind in den öffentlichen und privaten Sammlungen weit zerstreut, aber noch nicht durchweg auf ihre Echtheit geprüft. Am bekanntesten dürfte die „Diana auf der Jagd“, die mit der Jahreszahl 1630 bezeichnet ist, in der kaiserlichen Galerie in Wien sein. Angeblich soll er sich auch als Landschaftsradirer versucht haben.
Wouters: Franz W., Maler, wurde zu Lier geboren, wo er am 2. October 1612 in der St. Gomaruskirche getauft wurde. Sein Vater, ein Möbelmacher, brachte ihn im J. 1629 nach Antwerpen bei dem Landschafts- und Figurenmaler- Vgl. Max Rooses, Geschichte der Malerschule Antwerpens. Uebersetzt von Franz Reber. München 1881. S. 319–321. – Kunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses. Gemälde. Beschreibendes Verzeichniß von Ed. R. v. Engerth. Wien 1884. II, 559, 560. – F. Jos. van den Branden, Geschiedenis der Antwerpsche Schilderschool. Antwerpen 1883. S. 805–808. – A. Woltmann und K. Woermann, Geschichte der Malerei. Leipzig 1888. III, 463.