An Themiren

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Autor: Gottfried August Bürger
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Titel: An Themiren
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 109–111
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1773
Erscheinungsdatum: 1778
Verlag: Johann Christian Dieterich
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Erscheinungsort: Göttingen
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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An Themiren.
Nach dem Horaz.
Im Frühjahr 1773.


     Ach, würden falsche Schwüre
Durch Zeichen an dir kund!
Verfärbte sich, Themire,
Dein frevelhafter Mund!

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     O, daß ein Zahn sich schwärzte,

Meineidige! daß nur
Ein Fingerchen dir schmerzte,
Das sich erhob zum Schwur!

     So glaubt’ ich, Götter hielten

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Noch was auf Treu’ und Pflicht,

Und falsche Mädchen spielten
Mit theuren Eiden nicht. –

     Doch deine Reize heben
Verbrechen nur noch mehr;

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Und immer dichter schweben

Verehrer um dich her.

     Frau Venus und ihr Völkchen
Läst fünf gerade seyn.
Von Unmut nicht ein Wölkchen

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Hült ihre Stirnen ein.


     Per Dio! was noch schlimmer,
Dein Flattersin ergözt
Den Schadenfroh, der immer
An heissen Pfeilen wezt.

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     Daher in allen Schulen

Befiedert täglich sich
Ein Heer von jungen Bulen,
Und insgesamt für dich.

     Die kommen dann, und zollen

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Dir Huldigung und Pflicht.

Die Alten aber trollen
Deswegen sich noch nicht.

     Und Alt und Jung umschwärmet
Nun, wie behext, dein Haus.

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Man baxet[1] sich, man lärmet - - -

Ach! wo wil das hinaus? –

     Dich scheut, des Söhnchens wegen,
Die zärtliche Mama;
Und, seines Beutels wegen,

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Der geizige Papa.


     Du ängstigst junge Frauen:
Es möchte deinen Wehrt
Ein Tröpfchen Gunst bethauen,
Das ihnen zugehört.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. baxen = boxen (Grimm)