Auf einem Grabe
Siehe auch: Auf einem Grabe (Werkausgabe 1834) |
Schlof wohl, schlof wohl im chüele Bett!
De ligsch zwor hert uf Sand und Chies;
doch spürts di müede Rucke nit.
Schlof sanft und wohl!
in d’ Höchi gschüttlet, uffem Herz;
Doch schlofsch im Friede, ’s druckt di nit.
Schlof sanft und wohl!
De schlofsch und hörsch mi Bhütdi Gott,
Wärs besser, wenn de ’s höre chönntsch?
Nei, weger nei!
[163]
O ’s isch der wohl, es isch der wohl!
Und wenni numme by der wär,
Mer toltenis!
De schlofsch und achtisch ’s Unrueih nit
in Chilche-Thurn di langi Nacht,
und wenn der Wächter Zwölfi rüeft
Und wenns am schwarze Himmel blizt,
und Gwülch an Gwülch im Donner chracht
se fahrtder ’s Wetter über’s Grab,
und weckt di nit.
bis spot in d’ Mittnacht bchümmert het,
Gottlob, es ficht di nümmen a
im stille Grab.
[164]
Es isch der wohl, o ’s isch der wohl!
Gottlob und Dank, im chüele Grund
thuts nümme weh.
Drum, wenni numme by der wär,
se wär jo alles recht und gut;
mi’m tiefe Schmerz.
Doch öbbe bald, wenns Gottswill isch,
se chunnt mi Samstig z’ oben au,
und druf, se grabt der Nochber Chlaus
Und wenni lig, und nümme schnuuf,
und wenn sie ’s Schloflied gsunge hen,
se schüttle sie mer ’s Deckbett uf,
und – Bhütdi Gott!
[165]
I schlof derno so sanft wie du,
und hör’ im Chilch-Thurn ’s Unrueih nit!
mer schlofe, bis am Sunntig früeih
der Morge thaut.
Und wenn emol der Sunntig tagt,
se stöhn mer mit enanderno uf,
erquickt und gsund.
Und ’s stoht e neui Chilche do,
hel funklet sie im Morgeroth.
’s Hallelujah!