Zum Inhalt springen

BLKÖ:Škoda, Johann Karl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Skočdopole, Anton
Nächster>>>
Škoda, Joseph
Band: 35 (1877), ab Seite: 65. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Jan Karel Škoda in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Škoda, Johann Karl|35|65|}}

Škoda, Johann Karl (theologischer Schriftsteller, geb. zu Przibram in Böhmen 15. Mai 1810). Seinem Geburtsorte Przibram nach erscheint er auch unter dem Pseudonym „Przibramski“. Die Studien legte er am akademischen Gymnasium zu Prag zurück, dann hörte er die zwei Jahre Philosophie und trat im Jahre 1829 in’s Prager theologische Seminar, am 29. März 1833 erlangte er die Priesterweihe, darauf trat er in die Seelsorge, in welcher er als Caplan zunächst in Zlonic, Podschapl und seit 1837 an der Prager Teinkirche thätig war. Am 6. October 1848 wurde er Katechet an der čechischen Muster-Hauptschule in der Prager Neustadt und unter einem an der damit verbundenen Lehrerbildungsanstalt; auch hatte er den Auftrag, čechische Katechetik den Hörern der Theologie vorzutragen, und war er in diesem Fache der Erste seit Einführung der čechischen Sprache in den katechetischen Vorträgen. In diesem Dienste war er ganz im nationalen Sinne zwei Jahrzehende thätig, nun wäre er, wie uns „Slovnik naučny“ berichtet, über Veranlassung der Feinde des nationalen Aufschwunges im Jahre 1868 in den Ruhestand versetzt worden. S., einer der betriebsamsten, nicht lärmend, sondern im Stillen wirkenden Nationalen, ist insbesondere darauf bedacht, čechische Bücher unter das Volk zu bringen und hat während seines Aufenthaltes in Prag deren wohl über dreißigtausend unter die Leute vertheilt, und auch sonst ist er für den Verlag čechischer Bücher mit eigenen und allen ihm sonst zu Gebote stehenden Mitteln thätig. Als Schriftsteller hat er zunächst Einiges im homiletischen Gebiete veröffentlicht, u. z.: „Ježiš Kristus v šesteru postnich řeč k nasledování představen“, d. i. Jesus Christus, in sechs Fastenpredigten als Muster zur Nachfolge aufgestellt (Königgrätz 1842, 8°.); – „Sláva blahoslavené rodičky boži Marie Panny. Řeč odpolední“, d. i. Der Ruhm der gottseligen Gottesgebärerin Maria. Eine Nachmittags-Predigt (Prag 1845); – „Hlas z Karlotejna. Řeč při 500léte památce založení Karlotejna dne 12. června 1848“, d. i. Eine Stimme aus dem Karlstein. Rede zum Andenken der fünften Säcularfeier der Gründung des Karlsteins, gehalten am 12. Juni 1848 (Prag 1848, 8°.); – „Cesta na Kalvarii. Šestero postních řečí“, d. i. Der Weg nach dem Calvarienberge. Sechs Fastenreden (Prag 1849, 8°.); – „Ženská lest. Smešna povídka. Přeložil Přebramský“, d. i. Frauenlist. Eine komische Erzählung. Uebersetzt (2. Ausg., Prag 1854); die erste Ausgabe erschien im Unterhaltungsblatt „Květy“, d. i. Die Blüthen, Jahrgang 1839; der Original-Autor ist nicht bekannt; – „Povídky pro mládež dospělejši“, d. i. Erzählungen für die reifere Jugend (Prag 1852; 2. Aufl., ebd. 1858, 8°.); – „Katechetika“, d. i. [66] (Prag 1856; 2. Ausg. 1864, 8°.). Außerdem schrieb er mehrere kleine Aufsätze für Zeitschriften, wie die vorgenannten „Květy“ und den von Stranský redigirten „Přítel mládeže“, d. i. Der Jugendfreund.

Slovník naučný, Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex.-8°.) Bd. IX, S. 412. – Šembera, (A.), Dějíny řeči a literatury česko-slovenské, d. i. Geschichte der čechoslavischen Sprache und Literatur (Wien 1869, gr. 8°.) S. 293.