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BLKÖ:Böck, Julius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Böck, Johann Michael
Band: 2 (1857), ab Seite: 14. (Quelle)
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Böck, Julius (k. k. Major in Pension, geb. zu Neuhofen im ehemaligen Ansbachischen um das Jahr 1770, gest. zu Krems in Niederösterreich 26. Jänner 1855). Ein durch jede Soldatentugend, Redlichkeit und Biederkeit ausgezeichneter Mann. Er war im J. 1786 zu Prag als Gemeiner in das 54. Infanterie-Regiment getreten. Im Jahre 1794 zeichnete er sich als Feldwebel bei Landrecy, wo er die Compagnie siegreich zum Sturme führte, so aus, daß er die goldene Medaille erhielt und bald zum Oberlieutenant avancirte. Als im Jahre 1804 Würzburg an Oesterreich gekommen war, verhieß man ihm in seiner Heimat eine Anstellung von 800 fl. In Folge dessen quittirte B. und begab sich dahin. Aber die Aussicht auf die gehoffte Anstellung zerschlug sich, und B. brotlos und ohne Dienst, eilte nach Wien, wo er sich ohne Zaudern als Gemeiner ins Regim. Erzherzog Karl einreihen ließ. Bald avancirte er wieder, und am 17. April 1835, bis zu welcher Zeit er im genannten Regimente diente, ward er mit Majorscharakter pensionirt. Als Hauptmann machte er sich durch seine Strenge und Rechtlichkeit bei Führung der Montursgeschäfte bemerkbar. Sonst befaßte er sich mit literarischen und mathematischen Studien, mit Botanik und Blumenzucht. Er selbst stellte einen schönen Garten her; und eine Paulownia, die er vor 9 Jahren gepflanzt hatte, steht heute als Baum mit riesigen Blättern da. Von seiner Anhänglichkeit an das Kaiserhaus erzählt man sich viele Züge; er verschmähte es stets, den Monarchen um eine Zulage zu bitten, weil, wie er sagt, der „liebe, gute Kaiser ohnedieß genug Auflagen hat“; und als er in seinem 80. Jahre erblindete, ertrug er dieses Leiden mit Geduld bis zu jenem Tage, der Oesterreich eine Kaiserin gab, wo er über sein Unvermögen, den Einzug derselben in Wien nicht sehen zu können, bitter klagte. Aus seinen militärischen Erinnerungen hob er stets mit Begeisterung jene Tage hervor, an denen er Gelegenheit hatte, die Heldenthaten des ErzherzogsKarl zu bewundern. Von seiner persönlichen Tapferkeit sprachen mehrere Wunden des hingeschiedenen, betrauerten Veterans.

Militärische Zeitung (Wien, redigirt von J. Hirtenfeld) 1855, VIII. Jahrg. Nr. 13, S. 81.