BLKÖ:Berini (Gemmenschneider)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 1 (1856), ab Seite: 318. (Quelle) | |||
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Pichler zu Rom, und schloß sich, als die französische Revolution ausbrach, der Bewegungspartei an. mußte sich flüchten, und kam nach Mailand. Als Napoleon die italienische Republik in ein Königreich verwandelt hatte, und im Begriffe stand, sich in Mailand krönen zu lassen, wurde B. seiner republikanischen Gesinnungen wegen verdächtig. Graf Caprara gab ihm einen Edelstein, in welchen er das Porträt des neuen Königs einschneiden sollte; die Gemme wollte der Graf dem neuen Herrscher verehren. Da geschah, daß nachdem der Stein geschnitten war, derselbe – in Folge einer natürlichen Steinader – am Halse eine Stelle zeigte, welche einer Blutspur vollkommen ähnlich war. Man legte dies dem Künstler zur Last, er wurde verhaftet, und so lange die Ceremonien und Krönungsfestlichkeiten dauerten, in Haft gehalten. B.’s Arbeiten zeichnen sich durch Schönheit der Form, Adel des Ausdrucks, Reinheit der Zeichnung, und Kühnheit der Ausführung aus. Von seinen Arbeiten sind besonders bemerkenswerth: „Der Kopf des Caracalla“ Ganz im Geiste der Antike, auf einem ovalen orientalischen Topas ausgeführt; – „Cimon und Pero“ in gelbem Achat, nach einem Gemälde von Guido Reni für die Gemmensammlung des berühmten Kunstsammlers Sommariva; – „Sapho“ eine Camäe in Agathonix für den Grafen Schönborn; – „Eine römische Charitas“ von Onyx, und „Ein Andromedakopf“ von weißem Topas, beide vom J. 1824. – Berini Anna, Tochter des Vorigen, Bildhauerin und Malerin auf Elfenbein. Ihre vollkommen ähnlichen Büsten sind mit kecker Hand ausgeführt.
Berini (Gemmenschneider, lebte zur Zeit als Italien zum Königreich umgestaltet wurde, in Mailand). Er war ein Schüler des berühmten- Biographie des hommes vivants (Paris 1816, L. G. Michaud, 8°.) I. Bd. S. 297. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 1845, Bibl. Inst., Lex. 8°.) IV. Bd. 4. Abtheil. S. 558.