BLKÖ:Buday de Bátor, Ignaz Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Budik, Peter
Band: 2 (1857), ab Seite: 194. (Quelle)
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Buday de Bátor, Ignaz Freiherr (k. k. Major, Ritter des Mar. Theresienordens, geb. zu Pesth 1764, gest. zu Oedenburg 6. Febr. 1850). 1782 trat er als Cadet in das Kürassier-Reg. Boghera, ward 1785 Unterlieut. bei den Uhlanen, 1787 Oberlieut. bei den Husaren, 1792 erster Rittmeister. Er focht bis zur Schlacht von Marengo an Frimonts und Radetzky’s Seite. Im Türkenkriege zeichnete er sich 1788 auf einem Zuge gegen 400 Spahis aus, die im Banate gegen Deutsch-Bogschau verheerend vorgedrungen waren. Er zersprengte sie und spaltete ihrem Anführer dem Pascha von Bosnien im Zweikampfe den Kopf. Im J. 1794 zeichnete er sich als Commandant von 160 Husaren seines Regiments, 265 preuß. Jägern und 32 Mann Weimar-Kürassieren so aus, daß ihn der ritterliche Prinz Louis von Preußen seiner That wegen belobte. Am 23. Mai dess. Jahres deckte er muthig und geschickt den Rückzug von Hanupré nach St. Hubert, und warf den mit Uebermacht anstürmenden Feind fünfmal zurück, so daß im Berichte die Rettung des Auffenberg’schen Corps, welches die Arrieregarde des Rückzuges bildete, lediglich als B.’s Verdienst bezeichnet ward. Er zeichnete sich ferner in den Treffen bei Fleurus (12. Juni 1794), bei Charleroi (16. Juni), wo er zwei Kanonen erbeutete, bei Esneux und Sprimont (18. Juni) aus. In der spätern Schlacht bei Fleurus (26. Juni) zersprengte er zwei feindliche Bataillone und hieb sie großentheils zusammen; dies bezeugte der FML. Beaulieu und dessen Adjutant unser Heldenmarschall Radetzky. Die glücklichen Erfolge aller Operationen bis zum Uebergange über den Rhein bei Colle, den er Angesichts des Feindes, von diesem mehrere Male angegriffen, ausführte, verdankt man dem Zeugnisse des FML. Ott zufolge, dem Muthe und der Energie B.’s. Im J. 1796 erhielt B. das Ritterkreuz des Mar. Theresienordens. Das J. 1799 war das glänzendste Jahr seines Lebens; damals stand er in Italien und wurde von dem Gen.-Maj. Klenau mit 6 Zügen Husaren und 6 Compagnien Inf. über den Po entsendet, um die Versuche des Feindes, die Blokade von Ferrara aufzuheben, [195] zu vereiteln. B. verjagte nun die Besatzung von Modena und erbeutete alle Vorräthe, überfiel die Citadelle von Lugo, eroberte 2 Kanonen, führte 307 Gefangene mit sich fort, nahm Imola, Faenza, Forli, Cesena, Cervia, Rimini, Pesaro, Sinigaglia und das Fort St. Leo, in welchem er 23 Kanonen, 11 Mörser erbeutete und 1076 Gefangene machte. Später eroberte er Fano mit gleich glücklichen Erfolgen. Die Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) war seine letzte. In dieser machte er mit 3 Schwadronen Husaren und 3 Compagnien Infanterie im Centrum die Avantgarde. Nachdem er zwei Pferde unter dem Leibe verloren, ward er selbst schwer verwundet und unfähig zum Dienste gemacht. Mit Majorscharakter quittirte er, und aus Patriotismus leistete er auf seine Pension Verzicht; erst 1811 ward er Mangelshalber genöthigt, um dieselbe anzusuchen. Von 1835 bis 1850 war er an ein schmerzhaftes Krankenlager gebunden. Daß B. trotz solcher Waffenthaten es nicht weiter als zum Major gebracht, beruht auf dem Umstande, daß B. sich nie entschließen konnte, sein tapferes Regiment zu verlassen, und aus diesem Grunde mehrere Anträge seiner Vorgesetzten in den Jahren 1794, 1796 und 1799, ihn zum Major zu ernennen, ablehnte.

Der Soldatenfreund (Zeitung in Wien, 4°.) 1850, Nr. 22 u. 28. – Oestr. Lloyd. 1850, Nr. 83. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 560. – Szöllösy (Johann Nep. v.), Tagebuch gefeierter Helden (Fünfkirchen in Ungarn 1837, gr. 8°.) S. 57 [nach diesem ist B. 1. Jänner 1752 geboren].