BLKÖ:Klenau Freiherr von Janowitz, Johann Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Klemm, Wenzel
Band: 12 (1864), ab Seite: 70. (Quelle)
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Klenau Freiherr von Janowitz, Johann Graf (k. k. General der Cavallerie und Commandeur des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Prag 13. April 1758, gest. zu Brünn 6. October 1819). Aus einem alten Adelsgeschlechte Böhmens stammend, über welches in den Quellen Näheres mitgetheilt wird. Graf Johann trat, 17 Jahre alt, in das Infanterie-Regiment Elrichshausen Nr. 47, wurde schon im April 1775 mittelst Convention Unterlieutenant und im bayerischen Erbfolgekriege Rittmeister bei Kinsky-Chevaux-legers Nr. 5. Im Jahre 1788 wurde er Major bei Toscana-Dragoner [71] und kam im Mai 1792 in gleicher Eigenschaft zu Kaiser-Dragoner; am 12. Februar 1793 rückte er zum Oberstlieutenant vor. Nachdem er im Jahre 1795 für sein ausgezeichnetes Verhalten vor dem Feinde Maria Theresien-Ordensritter und zugleich Oberst bei Wurmser-Huszaren geworden, wurde er im April 1797 in Anerkennung seiner Tapferkeit in Italien General-Major außer seinem Range. Am 28. October 1800 rückte er zum Feldmarschall-Lieutenant vor. Im Jahre 1808 wurde er Hofkriegsrath, nach der Schlacht von Wagram 1809 Commandeur des Maria Theresien-Ordens, 1812 geheimer Rath, 1813 General der Cavallerie und Großkreuz des Leopold-Ordens, dessen Commandeurkreuz er bereits im Jahre 1808 bei Gelegenheit der Stiftung des Ordens erhalten hatte. Nach dem Pariser Frieden wurde er vorübergehend zum Inspector in Böhmen ernannt, aber schon im Jahre 1814 kam er als commandirender General in Mähren und Schlesien nach Brünn, welche Stelle er bis an seinen Tod, der im Alter von 61 Jahren erfolgte, bekleidete. Seit 1804 war der Graf auch Inhaber des 5. Chevauxlegers-Regiments, heute Uhlanen-Regiment Nr. 9. Diese militärische Laufbahn wurde durch eine Reihe ausgezeichneter Thaten zu der eines Helden, als welcher er nicht nur in der Armee, der er angehörte, sondern auch von dem Feinde, der seinen Muth und seine Umsicht oft zu erproben Gelegenheit hatte, geehrt wurde. Im Türkenkriege war es, wo sich K. zuerst auszeichnete. Am 22. April 1788 schlug er bei Semlin als Vorpostencommandant den Angriff einer überlegenen feindlichen Abtheilung entschieden zurück. Im Jahre 1793, bereits Oberstlieutenant, zog er mit dem Regimente an den Rhein zum Kampfe gegen Frankreich. Die Rheinarmee befehligte der General der Cavallerie Graf Wurmser. In einer Reihe von Gefechten bewies K. seine Tapferkeit und Geschicklichkeit: bei Leimersheim (2. April 1793), bei Offenbach, wo er bereits gefangen, von zwei Huszaren des Regiments Erzherzog Leopold auf dem Schlachtfelde wieder befreit wurde, bei Schaid (18. September), bei der Einnahme der Weissenburger Linien, bei der darauf erfolgten Vorrückung auf Brumpt, beim Angriffe auf Weiersheim (21. November), bei der Vertheidigung des Postens von Reichshofen (26. November), bei Dangendorf (2. December), wo er auf drei Seiten zugleich angegriffen und vom Oberstlieutenant Prinz Hessen-Homburg kräftig unterstützt wurde, bei Neuburg, wo er dem Prinzen denselben Dienst erwiderte, und bei Lüttich (27. Juli 1794), wo er von großer feindlicher Uebermacht angegriffen, sich mehrere Stunden lang mit der größten Tapferkeit vertheidigte. Die Gefahr für ihn und die Seinen wuchs auf das Aeußerste, als die Volksmassen sich auf die Seite des Feindes schlugen. K., nun auch im Rücken angegriffen, sah sich gezwungen, den Rückzug anzutreten. Jedoch hatte er den Kampf nicht aufgegeben. Nachdem er seine Leute geordnet, drang er von Neuem an ihrer Spitze in die Vorstadt Mercoeur vor, warf den Feind über die Outle, bemächtigte sich der Brücke und des Thores und ließ das Letztere verrammeln. Nicht minder ausgezeichnet focht er bei Handschuhsheim, einem bei Heidelberg gelegenen Dorfe, am 24. September 1795. Der Feldmarschall-Lieutenant Quosdanovich wurde von den zwei französischen, durch den Neckar getrennten Divisionen [72] Dufour und Ambert angegriffen. Eine feindliche Colonne, bestehend aus einem Regimente Chasseurs- und 5 Bataillons Infanterie mit 8 Geschähen, drang vor, um das von den Unseren tapfer vertheidigte Handschuhsheim zu nehmen. Da erhielt Oberstlieutenant Graf Klenau Befehl, die feindliche Colonne anzugreifen. Seine Reiter in drei Treffen aufstellend, warf er sich zuerst mit aller Kraft auf das Chasseur-Regiment, schlug und zersprengte es, nahm alles Geschütz nebst der ganzen Munition und 31 Pferden. Die feindliche Infanterie war über diese Vernichtung ihrer Reiterei ganz bestürzt. Ehe sie sich fassen konnte, griff Klenau bereits die 5 Bataillone mit allem Nachdrucke an und erzielte den glänzendsten Erfolg. Die in Unordnung gebrachten Haufen flohen theils in das Gebirge des nahen Odenwaldes, theils suchten sie längs des Neckars in den an den Ufern desselben gelegenen Ortschaften und Weilern ihre Rettung, aber Klenau ließ ihnen nicht Zeit. Alles wurde eingeholt, theils niedergemacht, theils in den Fluß gesprengt oder gefangen genommen. Der General Dufour, Corpscommandant, durch zwei Säbelhiebe verwundet, gerieth in Gefangenschaft. Die französische Reiterei jagte mit verhängtem Zügel nach Mannheim und der kleine Rest der feindlichen Colonne – 1400 Mann waren gefangen – flüchtete sich auf das linke Neckarufer. Für diese Waffenthat wurde K. außer Capitel am 30. October 1795 mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens belohnt. Als Reiter-Oberst bei Wurmser-Huszaren gab er bei verschiedenen Gelegenheiten neue Beweise seines erprobten Muthes. Bei Oggersheim umging er während des Gefechtes die auf der Straße aufgestellten feindlichen Batterien und nahm dem Feinde drei Kanonen ab; dann zeichnete er sich bei Schweigenheim (10. December), mehrere Male aber in Italien aus, wohin er im Jahre 1796 kam. Im Juli führte er mit so sicherer Berechnung guter Kundschaftsnachrichten als raschem muthigem Entschlusse einen erfolgreichen Ueberfall auf das im Rücken der Feinde gelegene Brescia aus. In dem vom Feinde hart bedrängten Mantua eingeschlossen, war er einer der bewährtesten und thätigsten Waffen- und Leidensgefährten Wurmser’s, mit dem zugleich er am 2. Februar 1797 die Capitulation unterzeichnete. Im April desselben Jahres war er mit dem Regimente in Wien. Als im Jahre 1799 die Feindseligkeiten in Italien wieder begannen und General Macdonald, Befehlshaber eines französischen Corps, die von ihm besetzten Theile Oberitaliens zu räumen gezwungen war, ließ er daselbst an mehreren Orten kleinere Abtheilungen zurück, welche die Aufgabe hatten, die Anstrengungen der italienischen Republikaner zu unterdrücken. Klenau, im kleinen Kriege längst bewährt, mittlerweile General-Major geworden, führte nun eine ganze Reihe glänzender Waffenthaten aus. Als Macdonald aus dem Toscanischen mit einem 6000 Mann starken Corps vorrückte, deckte Klenau, ihn bei Bologna und bei Fort Urbano beobachtend, die von Kray unternommene Belagerung Mantua’s. Vorerst nahm er die Stadt und Citadelle von Ferrara (22.–24. Mai); schlug dann den Angriff Macdonald’s, der diesen am 12. Juni bei St. Giovanni unternommen, mit Entschiedenheit zurück und nahm dem geworfenen Feinde Gefangene und mehrere Kanonen ab. K. behauptete seine Stellung und gab sie erst auf, als eine andere Abtheilung des österreichischen Heeres bei Modena vor der feindlichen Uebermacht[73] sich zurückzuziehen gezwungen war. Nach der Schlacht an der Trebbia führte K. die Berennung des Forts Urbano aus, gegen Bologna vorrückend, schnitt er dem General Hulin den Rückzug nach Florenz ab; zwang die Stadt zur Uebergabe und bemächtigte sich der dort befindlichen großen Waffenvorräthe, in Florenz selbst hielt er einen triumphähnlichen Einzug; nun unterstützte er den gegen Macdonald’s geschlagenes Heer gerichteten Aufstand der Aretiner und setzte sich mit der in der Gegend von Genua kreuzenden englischen Flottille in Verbindung. Bei seiner Vorrückung gegen die Seeküste machte er über 1000 Gefangene; am 31. Juli nahm er nebst Sarzana vier feste Schlösser; dann schlug er den General Miollis, nahm nach der Reihe Sestri, Rapallo und Recco. An der Sturla (am 20. August) von einem überlegenen Feinde angegriffen, wich er einem entscheidenden Kampfe aus und zog sich hinter Sestri auf den Monte Braco zurück. Nun betrieb er die Blockade des Forts Santa Maria, wo er in Herbeischaffung des Belagerungsgeschützes, der Kugeln, der Schanzkörbe, Faschinen u. dgl. m. eine Energie und Umsicht ohne Gleichen entwickelte. Nach einer zweitägigen Beschießung zwang er das Fort zur Uebergabe, und es fielen 600 Mann in Gefangenschaft, 64 Geschütze, beträchtliche Munition und Mundvorräthe, viel Schiffszeug und Aehnliches wurden seine Beute. Im December nahm er die feindlichen Stellungen bei Sori, Monte Cornue und Torriglia, warf den Feind bis Nervi und weiter bis an die Mauern von Genua. Noch folgten nun mehrere Kämpfe, in welche K., da das Hohenzollern’sche Corps, mit welchem er in Verbindung bleiben mußte, sehr geschwächt war, ebenso vorsichtig sich einließ, als er, wenn sie unvermeidlich geworden und dann oft in’s Handgemenge ausarteten, einen wahren Löwenmuth an den Tag legte. Er bezog nun die Cantonirungen hinter der Magra bei Sarzana und seine Vorposten hielten Sestri besetzt. Im Feldzuge des Jahres 1800 focht K. in Deutschland unter dem Oberbefehle des Feldzeugmeisters Kray. Er war, obgleich erst 42 Jahre alt, bereits Feldmarschall-Lieutenant; er erfocht da zwischen Nürnberg und Lauf (18. December) den Sieg über Augereau. in Folge dessen der Feind sich rasch über die Rednitz zurückziehen mußte. In den darauf folgenden Friedensjahren war er Divisionär zu Prag. Im Kriege des Jahres 1805 beim Heere in Deutschland eingetheilt, traf ihn das Loos, mit vielen anderen Waffengefährten in Ulm eingeschlossen zu werden. Da geschah es, daß er nach Uebergabe des Platzes dem Kaiser Napoleon vorgestellt wurde, der seine, den Reihen des Gegners nur zu wohlbekannte Tapferkeit rühmte. Im Feldzuge des Jahres 1809 focht K. bei Aspern und Wagram. Am Tage vor der Aspern-Schlacht wurde ihm der Auftrag gegeben, mit einem Theile der Avantgarde eine Recognoscirung gegen die Insel Lobau vorzunehmen, auf welcher der Feind große Truppenmassen zusammenzog. In der Schlacht selbst führte er die Vorhut der 4. und 5. Colonne. Der Armeebericht sagt, „daß Graf Klenau an diesen Tagen neue Beweise seiner altbekannten Tapferkeit abgelegt habe“. In der Schlacht bei Wagram führte er an Stelle des erkrankten Feldmarschall-Lieutenants Hiller das 6. Armeecorps, welches zuerst die Verschanzungen am Donauufer und hierauf die Höhen bei Stammersdorf besetzte und zum Angriffe des feindlichen linken Flügels bestimmt war. K. rückte am 6. Juli mit Tagesanbruch vor die Stammersdorfer Höhen hinab [74] zum Angriffe des Feindes, welcher bei Aspern und in den Auen zwischen Aspern und Stadelau mit großen Massen Fußvolk aufgestellt war. Ein lebhafter Kampf entspann sich und die Franzosen zogen sich gegen Stadt Enzersdorf zurück. Als die, so zu sagen schon gewonnene Schlacht durch unglückliche Zwischenfälle verloren und der allgemeine Rückzug anbefohlen war, führte K. sein Corps unter anhaltendem Gefechte in der besten Ordnung zurück und blieb mit demselben die Nacht über auf den genannten Höhen in Schlachtordnung aufgestellt. Am 7. mit Tagesanbruch, nachdem alle anderen Heeresabtheilungen in der Richtung gegen Znaim und Brünn bereits abgerückt waren, folgte K. mit der Nachhut. In Korneuburg vom Feinde angegriffen, behauptete er sich den Tag über und räumte den Ort, der während desheftigen Kampfes in Brand gerathen war, erst am Abend. Am 8. hielt er seine Stellung zwischen Stockerau und Malebern standhaft fest; am 9. vertheidigte er Hollabrunn gegen die bis nach Mitternacht immer wieder sich erneuernden heftigen Angriffe des Feindes, während welchen in den Gassen, Gärten und Gräben des von allen Seiten brennenden Ortes Mann gegen Mann mit einer Hartnäckigkeit und Erbitterung ohne Gleichen gekämpft wurde. Dieses tapfere Aushalten der Nachhut hatte der Armee den Vortheil verschafft, daß sie die Nacht ruhig in ihrer Stellung zubringen und sich am folgenden Tage zum Empfange des nachdrängenden Feindes vorbereiten konnte. Nun erst wurden die durch diesen langen Kampf zu Tode erschöpften Truppen Klenau’s, welche überdieß auch sonst stark gelitten hatten, in die Linien des Heeres zurückgerufen und das 5. Armeecorps als Arrièregarde beordert. Der Armeebericht über jene Tage meldet, als er Klenau’s gedenkt, Folgendes: „Der Herr Feldmarschall-Lieutenant Graf Klenau hat durch die Standhaftigkeit der von ihm geführten Arrièregarde die wesentlichsten Dienste geleistet. Se. kaiserl. Hoheit geben ihm mit Vergnügen die öffentliche Versicherung Ihrer dankvollen Zufriedenheit“. Der Generalissimus gab ihm aber auch noch für sein braves Verhalten im Namen des Kaisers das Commandeurkreuz des Maria Theresien-Ordens. Im Jahre 1812 führte K. ein Armeecorps im böhmischen Hauptheere. In der Völkerschlacht bei Leipzig glänzt sein Name unter jenen Helden, welche den Wahn vernichten halfen, daß der Corse unbesiegbar sei. Er befehligte die bei der dritten, aus Russen, Preußen und Oesterreichern zusammengesetzten Hauptcolonne eingetheilten österreichischen Truppen. Diese Heeresabtheilung hatte die Weisung, den Feind auf dem rechten Ufer der Pleiße gegen Leipzig hinzudrängen. Das Gefecht, welches sie gegen Murat und Lauriston bestand, war das wichtigste des Tages und wird insbesondere die Schlacht von Wachau genannt. Graf Klenau bewegte sich gegen Libertwolkwitz, wo ihm Macdonald und Mortier entgegenstanden. Der Kolmberg nun, ein abgestumpfter Kegel, welcher sich isolirt im Kessel erhebt, der durch die Abplattung der Höhen zwischen Holzhausen und Stötteritz einerseits und Fuchshayn und Großpößna und der über Libertwolkwitz westlich hinaus liegenden Gegend andererseits gebildet wird, war durch seine Lage einer der wichtigsten Terrainpuncte der Schlacht und Klenau hielt ihn am ersten Schlachttage besetzt, sich gegen die oft wiederholten Angriffe des Feindes auf das Hartnäckigste vertheidigend. Erst nach langem Kampfe der [75] Uebermacht weichend, zog er sich nach Seiffartsheim zurück, wo sich alle Anstrengungen der Franzosen, den Ort zu nehmen, an der heldenmüthigen Vertheidigung Klenau’s brachen. Der Kolmberg erhielt am 27. October 1856 zur Erinnerung an diesen Kampf einen Denkstein. Am dritten Schlachttage focht K. mit gleicher Tapferkeit bei Zukelhausen, Zwei-Nauendorf und Stötteritz. Nach der Schlacht bei Leipzig wurde er mit seiner, durch russische Truppen verstärkten Heeresabtheilung, zur Einschließung Dresdens beordert, welches der Marschall Gouvion Saint-Cyr mit 30.000 Mann besetzt hielt. Nach fruchtlosen Ausfällen, von welchen der heftigste der von dem Divisions-General Monton Grafen von der Lobau versucht wurde, übergab Gouvion, durch Seuchen und Lebensmittelmangel auf das Aeußerste gebracht, die Stadt unter der Bedingung, daß die französische Besatzung nach Frankreich zurückkehren und nach 6 Monaten wieder dienen dürfe. Der Vertrag der Uebergabe wurde am 11. November zu Herzogswalde im Hauptquartiere Klenau abgeschlossen. Aber dieser für Gouvion ebenso günstige als ehrenvolle Vertrag erhielt nicht die Einwilligung der Verbündeten, und Gouvion erhielt nun die Wahl zwischen der Rückkehr in das eng cernirte Dresden oder unbedingter Kriegsgefangenschaft, zu welch letzterer er sich endlich, von den Umständen gezwungen, entschloß. Klenau aber ging nun mit seinem Corps nach Italien, um die dortige Armee zu verstärken. An den folgenden Kämpfen hatte K. keinen weiteren Antheil. Im kleinen Kriege leistete K. Außerordentliches, obwohl seine Kaltblütigkeit und rastlose Ausdauer auch in großen Schlachten, wie Aspern, Wagram und Leipzig es bewiesen haben, von erfolgreicher Wirkung waren. Der Graf war seit dem Jahre 1800 mit Maria Josepha geb. Tallian de Viseck, einer verwitweten Somsich de Sard (geb. 1763), vermält.

Rittersberg, Biographische Skizzen (Prag, Schönfeld , 8°.) S. 102. – Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, gr. 4°.) Jahrg. 1852, Nr. 31: „Klenau, Chasteler und Schuhay“. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 448, 894, 1737 u. 1746. – Oesterreichisches Militär-Konversations- Lexikon, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 551. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) S. 687. – Szöllösy (Joh. Nep. v.), Tagebuch gefeyerter Helden und wichtiger kriegerischer Ereignisse der neuesten Zeit u. s. w. (Fünfkirchen in Ungarn 1837, bischöfl. Lyceums-Druckerei, 8°.) S. 182 [nach diesem geb. am 13. April 1758; die Angabe des Todesjahres 1822, welche hier und noch sonst öfter verkommt, ist falsch]. – Springer (Anton), Geschichte Oesterreichs seit dem Wiener Frieden 1809 (Leipzig 1863, S. Hirzel, gr. 8°.) Theil I, S. 232. – Wigand’s Conversations-Lexikon (Leipzig 1846 u. f., gr. 8°.) Bd. VII, S. 542 [nach diesem gest. 1822, was irrig ist]. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Erste Ausgabe, Bd. XIII, S. 69 [nach diesem geb. um 1760 in Ungarn, gest. 1822]. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 220 [nach dieser geb. zu Benatek in Böhmen 1755, gest. 7. October 1819]. – Dictionnaire biographique et historique des hommes marquans de la fin du dix-huitième siècle etc. (Londres 1800, 8°.) Tome II, p. 256. – Nouvelle Biographie générale ... publiée par MM. Firmin Didot frères, sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1850, 8°.) Tome XXVII, p. 832 [behauptet, er heiße Kleinau und nicht Klenau; bisher sind die Deutschen nicht gewohnt gewesen, sich in der Rechtschreibung eigener Namen von den Franzosen belehren [76] zu lassen, wohl aber mußten die Franzosen von den Deutschen darin oft schon eines Besseren belehrt werden; es muß also auch dieses Mal die französische Belehrung zurückgewiesen werden]. – Porträt. Lampi p., Bl. Höfel sc. (Wien, Fol.). – Der Klenauhügel mit seinem Denkstein. Der Kolmberg bei Liebertwolkwitz unweit Leipzig heißt auch der Klenauhügel. Zur Erinnerung an den in der Lebensskizze des Generals der Cavallerie Grafen Klenau erzählten Kampf wurde im Jahre 1856 ein weißer Stein, der sich auf einem Sockel erhebt, auf der Spitze des Kulmberges aufgestellt. Auf seinen vier Seiten stehen folgende Inschriften, und zwar auf der Westseite: „Stätte des Kampfes zwischen Klenau und Macdonald“; auf der Mittagseite: „5. Mos. 5, 4: Der Herr hat von Angesicht zu Angesicht mit uns aus dem Feuer auf dem Berge geredet“: auf der Ostseite: „Den 16. October 1813“; und auf der Nordseite: „58. Mos. 32, 7: Gedenke der vorigen Zeit bis daher und betrachte was er gethan an den alten Vätern“. Die Einweihung des Denksteins fand am 27. October 1856 Statt. Die (Leipziger) Illustrirte Zeitung brachte in Nr. 695 (25. October 1856) eine Abbildung des Denksteins. [Bemerkenswerth erscheint es, daß die Leipziger „Illustrirte Zeitung“, welche die Abbildung des Klenausteines bringt, bei der Erklärung der Illustration den Sachverhalt so erzählt, daß es dem unbefangenen Leser erscheinen muß, der Stein sei ein Andenken an die Niederlage Klenau’s und die Verwüstung, welche die französischen Batterien unter den fliehenden Oesterreichern angerichtet. Also ein Denkmal der Schande! Nun aber, dem ist nicht so! Auswelcher in preußische Tinte getauchten Feder diese das Andenken österreichischer Krieger schändende Mittheilung stammt, daran ist wenig gelegen; aber dem Gefühle der Entrüstung über solche absichtliche Entstellung der Thatsachen mußte der Herausgeber doch Ausdruck geben.]