BLKÖ:Donizetti, Giuseppe
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 365. (Quelle) | |||
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Vorigen. Nach einigen Nachrichten (Mainzer Unterhaltungsblätter 1840, Nr. 84, S. 334) diente Giuseppe im französischen Heere der Kaiserzeit und ging mit Napoleon nach Elba. Als dieser nach Helena gebracht worden, begab sich D. nach Constantinopel. Nach Gabr. Rosa’s „Commemorazione di Gaetano Donizetti“ (Bergamo 1855, 8°.) S. 10 ging er aber 1828 durch Vermittlung Sardiniens nach Constantinopel. Dort aber machte er mit der europäischen Musik so viel Gluck, daß er als Chef sämmtlicher Militär-Musik-Corps des türkischen Kaisers angestellt wurde. Der Sultan Abdul Medjid, der von D. Unterricht in der Musik erhielt und selbst componirt – unter andern mehrere Chansons von Beranger in Musik gesetzt hat – ließ ein eigenes Opernhaus im Garten des Serails bauen, und unter D.’s Direction italienische Opern, welche gefielen, aufführen. Giuseppe besitzt wesentliche Verdienste um die Hebung der türkischen Musik, insbesondere der Militärmusik, die einen ausgezeichneten Platz unter den europäischen Militärmusiken einnimmt. Auch soll D. die Composition des Arndt’schen Liedes „Was ist des Deutschen Vaterland“, als türkische Nationalmelodie adoptirt und eingebürgert haben. Am 1. Oct. 1855 wurde D. zur Würde eines Pascha (Livà Pascha) mit den systemmäßigen Bezügen erhoben, welche 15 Beutel oder 7500 Piaster monatlich, 64 Brote auf den Tag, 150 Pf. Reis auf den Monat, Futter für 12 Pferde nebst Fleisch, Holz, Salz, Kerzen, Oel, Seife, Kohlen im Verhältnisse, betragen. Doch schon in den letzten Jahren leidend, genoß D. nur wenige Monate seine Standeserhöhung. Er hinterläßt einen einzigen Sohn Andreas, denselben, welcher seinen Onkel Gaetano (s. o.), als er von der unheilbaren Krankheit befallen worden, nach Bergamo gebracht hatte.
Donizetti, Giuseppe (General-Director sämmtlicher türkischen Capellen, geb. zu Bergamo im letzten Decennium des vorigen Jahrhunderts, gest. zu Constantinopel 14. Jänner 1856). Aeltester Bruder des- Gazzetta provinciale di Brescia, 1855, Nr. 95 [enthält den Brief des Sohnes Andreas Donizetti, worin er umständlichen Bericht über die Standeserhebung erstattet, welche seinem Vater von Seite des Sultans zu Theil geworden]. – Preußische Kreuz-Zeitung 1856, Nr. 62, im Feuilleton. – Donau (Wiener Journal), Morgenblatt 1856, Nr. 54 [nach dieser war Giuseppe D. nur 42 Jahre alt; Giuseppe ist aber Gaetano’s ältester Bruder und Gaetano war 1798 geboren; Giuseppe mußte also mindestens älter als 58 J. gewesen sein]. – Frankfurter Conversationsblatt 1857, Nr. 35. – Allg. Modenzeitung. Herausg. von Dr. A. Diezmann (Leipz., 4°.) 1845, Nr. 35, S. 280. – Giornale di Bergamo 1856[WS 1], Nr. 19 [nach diesem gest. 12. Febr. 1856].
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: 1756.