BLKÖ:Eßterházy von Galántha, Nikolaus Joseph Fürst

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 103. (Quelle)
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Eßterházy von Galántha, Nikolaus Joseph Fürst (kaiserl. Feldmarschall, Commandeur des Mar. Theresienordens, Ritter des goldenen Vließes, geb. 18. Dec. 1714, gest. zu Wien 28. Sept. 1790). Ist der Sohn des Fürsten Joseph Anton, Hußaren-Obersten (gest. 7. Juni 1721). [Vergleiche die Stammtafel im Artikel: Eßterházy, Paul Anton (I.) S. 104] War im Alter von 30 Jahren bereits Oberst des Hußaren-Regiments[WS 1] Gyulay und zeichnete sich bei Striegau, Trautenau und in den Niederlanden aus. Im J. 1746 wohnte er dem Congresse in Dresden als Gesandter bei und wurde 1747 Generalmajor. Nach Wien berufen, erhielt er den Auftrag, ein Exerzier-Reglement für die Hußaren auszuarbeiten. Bei Kollin erkämpfte er sich das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Eine Infanterie-Brigade befehligend, griff er mit gefälltem Bajonette den Feind an und warf ihn; als er gegen das Ende der Schlacht sah, daß vor dem Andrange der feindlichen Truppen einige Schwadronen zu weichen begannen, sprengte er auf dieselben zu, forderte sie auf, Stand zu halten, und die Truppen durch sein heldenmüthiges Beispiel ermuntert, warfen sich dreimal nacheinander auf den Feind, brachten ihn zum Weichen und entschieden den Sieg. Sein ausgezeichnetes Verhalten in den folgenden Feldzügen, welche er als Feldmarschall-Lieutenant mitmachte, hatte bei Stiftung des Commandeur-Kreuzes des Mar. Theresien-Ordens (1765) am 15. Oct. desselben Jahres die Verleihung der Commandeurs-Würde zur Folge. Im J. 1768 wurde E. zum Feldmarschall erhoben, und ein Diplom des Kaisers Joseph vom 11. Juli 1783 verlieh die bisher nur auf den Erstgebornen und Majoratsherrn beschränkte fürstliche Würde fortan allen männlichen und weiblichen Nachkommen des Fürsten Nikolaus. Aber nicht allein die milit. Waffenthaten des Fürsten sichern ihm die glorreiche Erinnerung der Zukunft. Er liebte Musik; aus seiner Kapelle, die auf das glänzendste dotirt war, gingen ein Haydn und Pleyel hervor, er förderte Künste und Wissenschaften mit reichen Mitteln und auf seinen zahlreichen Besitzungen in Ungarn lebt das Andenken an seine humanen Einrichtungen fort; unter den großartigen Bauten, welche er ausführte, nennen wir den Bau des neuen Schloßes Eßterház in den Jahren 1766–69, und den Damm von da an in das Wieselburger Comitat aufgeführt auf dem Schilfgrunde des Neusiedler Sees in den J. 1777–80. Der Fürst starb allgemein betrauert im hohen Alter von 76 Jahren.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Mar. Theresien-Orden und seine Mitglieder. Nach authentischen Quellen (Wien 1857, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 41, 202, 1727 und 1731. – Oestr. Militär-Konversations-Lexik. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 253 [nach diesem geb. 18. Dec. 1714, gest. 28. Sept. 1790]. – Ersch (J. S.) u. Gruber (J. G.), Allg. Encyklopädie der Wissenschaften u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 38. Thl. S. 349. – Die Stammtafel der fürstl. Linie siehe unter Paul Anton (I.) (S. 104) u. den jetzigen Stand der Familie unter Paul Anton (III.) (S. 105.) – Porträt. Unterschrift: Nikolaus Esterhasi de Galantha, Comte du St. Empire Romain, Ambassadeur extraordinaire de leurs Majestés Imperiales et Royales de Hongrie [104] et de Bohème etc. etc. Paint par L. Tocqué en 1758. Gravé à St. Petersbourg par G. F. Schmidt, en 1759, Fol. Die Mitte des unteren Rahmenleistens schmückt das Wappen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Hußaren-Regimens.