BLKÖ:Eßterházy von Galántha, Paul Anton (I.)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 104. (Quelle)
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Eßterházy von Galántha, Paul Anton (I.) (Feldmarschall, Ritter des gold. Vließes, geb. 22. April 1711, gest. 1762). Aus der fürstl. Linie Forchtenstein. Nach einer ausgezeichneten Erziehung im Elternhause ging er, um seine Bildung zu vollenden, auf Reisen und besuchte[WS 1] mehrere Länder. In den Jahren 1734 und 1735 machte er als Volontär in der Suite des Prinzen Karl von Lothringen den Feldzug am Rhein mit, 1736 wurde er Kämmerer, Sept. 1739 geheim. Rath, und als er 1741 bei Ausbruch des österr. Erbfolgekrieges ein Hußaren-Regiment auf seine Kosten errichtete, Generalmajor und Inhaber desselben. Nun machte er die Feldzüge in Schlesien, Böhmen, Baiern und in den Niederlanden ruhmvoll mit, und zeichnete sich insbesondere bei Trautenau aus. 1747 wurde er Feldmarschall-Lieutenant, 1750 Botschafter am königl. sicilianischen Hofe und Ritter des goldenen Vließes, am 23. Jänner 1754 General der Cavallerie, als welcher er sich öfter im 7jährigen Kriege, besonders in der Schlacht von Breslau hervorthat. 1758 wurde er Feldmarschall. Aber schon vier Jahre später starb er im schönen Mannesalter von 51 Jahren.

Primes (Georg), Trauer- und Trostrede über den Tod des Fürsten P. A. Eßterházy, Feldmarschalls, des Königreichs Ungarn Obrist-Kämmerers etc. (Oedenburg 1762, Fol.). – Ersch (J. S.) u. Gruber (J. G.), Allg. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 38. Thl. S. 349 [nach dieser gest. 1762]. – Oestr. Militär-Konversat.-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meinert (Wien 1851) II. Bd. S. 252. – Stammtafel der fürstl. Linie. Der Fürst Paul Anton ist ein Sohn des Hußaren-Obersten Joseph Anton[WS 2] (gest. 7. Juni 1721) und ein Enkel Pauls, des Erbauers von Eisenstadt, der am 6. Dec. 1687 die Fürstenwürde erhielt (s. dens. „II. Die berühmt. Glieder dieser glorreichen Familie“ S. 95 Nr. 29). Diese ging auf seinen Erstgebornen Michael (gest. 24. März 1721) über, von diesem (da er keinen Sohn, sondern nur drei Töchter besaß u. der zweitälteste Bruder Gabriel auch ohne männliche Erben starb) auf die Nachkommenschaft des dritten Bruders, des bereits genannten Joseph Anton, welcher eine Tochter und zwei Söhne hinterließ. Die Tochter: Gräfin Maria Josepha war an den Grafen Lamberg-Sprinzenstein vermält; die Söhne waren: Paul Anton, von dem obige Biographie handelt, und Nikolaus Joseph (s. d. S. 103). Nikolaus Joseph erhielt die Fürstenwürde für die gesammte männliche und weibliche Descendenz (11. Juli 1783). Sein Nachfolger war Fürst Paul Anton II. (s. den Folgdn.), dessen Nachfolger Fürst Nikolaus (gest. 1833) (s. d. besond. Artikel S. 102), welches letzteren Sohn Fürst Paul Anton (III.) das gegenwärtige Oberhaupt der fürstl. Linie ist. (Den gegenwärtigen Stand der fürstl. Linie siehe unter dem besonderen Artikel: Paul Anton III.)

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: bebesuchte.
  2. Joseph I. Esterházy de Galantha (Wikipedia).