BLKÖ:Giannini, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Giannone, Peter
Band: 5 (1859), ab Seite: 176. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Giuseppe Giannini in Wikidata
GND-Eintrag: 105536806X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Giannini, Joseph|5|176|}}

Giannini, Joseph (Arzt, geb. zu Parabiago bei Mailand 9. Febr. 1773, gest. zu Mailand 18. Dec. 1818). Studirte unter Spallanzani, Volta, J. P. Frank (s. d. IV. Bd. S. 320) u. Scarpa in Pavia die Medicin, erhielt 1796 die Doctorswürde, prakticirte in Mailand und wurde daselbst Spitals-, 1810 Hofarzt des Vicekönigs Eugen. G. zählt zu den gründlichsten Förderern der italienischen Schule, welche zu Anfang dieses Jahrhunderts den Umschwung in der medicinischen Wissenschaft vorbereitete. Ein früher Tod – er ereilte ihn im Alter von 45 Jahren – unterbrach leider seine fernere Mitwirkung an dem begonnenen Reformwerke. Als Schriftsteller war G. sehr thätig; von 1800–1802 gab er zu Mailand die „Memorie di Medicina“ in 4 Bdn. heraus, welche mehrere seiner eigenen Abhandlungen enthalten. Die Fortsetzung derselben, in Gemeinschaft mit G. Pozzi, erschien seit 1804 u. f. unter dem Titel: „Effemeridi fisico-medichi“. Sonst erschien von ihm noch: „Della natura delle febbri e del miglior metodo di curarle“, 2 Bde. (Mailand 1805 und 1809, nachgedruckt in Neapel 1817). Nic. Heurteloup [nicht Hourteloup, wie er im Meyer’schen Lexikon (XII. Bd. S. 274) genannt wird] übersetzte das Werk in’s Französische (Paris 1808), wovon überdies die darin enthaltene „Abhandlung über die Gicht“ unter dem Titel: „De la goutle et du rheumatisme“, übersetzt von Jouenne [und nicht Jouerne wie Quérard (III. Bd. S. 312) ihn nennt], und commentirt von Marie de Saint Ursin abgesondert (Paris 1811, 12°.) veröffentlicht wurde. In Handschrift hinterließ er: „Elementi di Medicina fondati sopra [177] nuove viste di fisiologia“, worin er Rasori’s System des Gegenreizes weiter begründete, den Einfluß des elektrischen Fluidums auf das animalische Leben nachwies, und die zahlreichen gegen ihn erhobenen Angriffe zurückschlug.

Acerbi (Enrico), Elogio di G. Giannini (Mailand 1819, 8°.). – Rabbe (Alphonse), Vieilh de Boisjolin, Claude August ecc. Biographie universelle et portative des Contemporains ... (Paris 1836). – Vaterländische Blätter von Dr. Franz Sartori 1820, Nr. 156/6. – Quérard (J. M.), La France littéraire (Paris 1824, Firmin Didot, 8°.) III. Bd. S. 342.