BLKÖ:Grünbaum, Therese
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 5 (1859), ab Seite: 393. (Quelle) | |||
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Wenzel Müller. Unter seiner Leitung erhielt sie den ersten Unterricht in der Musik, die spätere Ausbildung erfolgte unter tüchtigen Meistern. Schon als Kind von 5 Jahren betrat sie die Bühne in eigens für sie geschriebenen Rollen, z. B. der Lilli, des Jeriel, in den damals sehr beliebten Zauberspielen: „Das Donauweibchen“, in „Teufelsmühle“ u. d. m. Diese kleinen Parthien machten sie im zarten Alter zum Lieblinge des Wiener Publicums, welches der herangereiften Jungfrau, als sie Proben ihrer künstlerischen Entfaltung gab, gern seine frühere Gunst im gesteigerten Maße spendete. 15 Jahre alt, sang sie den Oberon in Wranitzki’s, die Lilla in Martins [394] gleichnamiger Oper. 1807 wurde sie in Prag engagirt, 1813 unternahm sie eine Kunstreise, auf welcher sie überall großen Beifall erntete. 1816 kam sie an das Hof-Operntheater in Wien, wo sie durch mehrere Jahre eine Zierde dieser Bühne war, und sie sich ungeachtet des nicht geringen Widerstandes einer Partei, den Namen der deutschen Catalani ersang. Ihre mit den Jahren zunehmende Körperfülle trat ihr jedoch störend entgegen und 1830 verließ sie die Hofbühne, machte noch eine Kunstreise in Deutschland, hielt sich dann einige Zeit in München, später in Berlin auf, wo sie ihren bleibenden Wohnsitz nahm, da ihre Tochter Karoline Mitglied der dortigen Hofbühne wurde. Die Glanzrollen ihres Repertoires waren u. A.: die Gräfin in Mozarts „Figaro“, die Donna Anna im „Don Juan“, die Laura in „Cosi fan tutte“, die Julie in Spohrs: „Vestalin“, die Rosine in Rossini’s „Barbier von Sevilla“, die Vitellia im „Titus“, die Desdemona im „Othello“. Im J. 1813 hatte sie sich mit dem Tenoristen des Prager Theaters J. C. G. Grünbaum vermält. Ihr Gemal ist durch die vielen gelungenen und singbaren Uebertragungen italienischer und französischer Opern vortheilhaft bekannt. Aus dieser Ehe stammt Karoline Grünbaum (siehe die Vorige).
Grünbaum, Therese (Sängerin, geb. zu Wien 24. Aug. 1791). Ist eine Tochter des berühmten Componisten- Gaßner (F. S. Dr.), Universale Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, F. Köhler, Lex. 8°.) S. 632 [im Artikel: „Wenzel Müller“, nach diesem geb. zu Wien 1791]. – Schilling (Gustav Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, Neidhard, gr. 8°.) S. 129. – Conversationsblatt, herausg. von Franz Gräffer (Wien, gr. 8°.) I. Jahrg. S. 271: „Die deutsche Catalani“ [in Räthselform die Vorzüge der Sängerin aufzählend]. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) VI. Bd. und Suppl. S. 465 [nach dieser geb. zu Prag um das J. 1785].