BLKÖ:Gyurich, Michael

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Gyurich und Gyurics
Band: 6 (1860), ab Seite: 84. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Michael Gyurich in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Gyurich, Michael|6|84|}}

Gyurich, Michael (k. k. Oberst, geb. zu Jarorany im Bezirke des 2. Banal-Grenz-Regiments 1791, gest. zu Bellovar 10. December 1852). Besuchte die Normal- und Geometrieschule zu Petrinia, wurde 1807 – 16 Jahre alt – als Gemeiner assentirt und rückte 1809 zum Corporal und Feldwebel vor. In diesem Jahre machte er auch den Feldzug mit gegen die Franzosen in Ungarn und Steiermark, und kam in die Operationskanzlei des Generalstabchefs, Feldmarschall-Lieutenants Baron Zach. Als die croatische Militärgrenze von den Franzosen besetzt ward, kam G. mit dem Grenadier-Hauptmann Thodorowich 1810 als Sergentmajor nach Paris und machte 1812 den Zug mit der großen Armee Napoleon’s nach Rußland mit. In der Schlacht bei Borisow – im Corps des Marschalls Oudinot – erkämpfte er sich den Officiersgrad, den er auf dem Schlachtfelde erhielt. Als er später kriegsgefangen wurde, kam er nach Astrachan, wo er bis zu seiner 1814 erfolgten Rantionirung verblieb. Nach seiner Heimkehr in’s Vaterland, Anfangs Jänner 1815, wurde G. als Officier in das 1. Banal-Regiment aufgenommen, 1821 Oberlieutenant im zweiten, und entwickelte bei einigen Streifcommanden auf Räuber Umsicht und Energie. 1831 rückte er zum Hauptmann, 1846 zum Major vor. Wie in der Zwischenzeit, so auch wieder im Jahre 1848 kam er nach Italien, cernirte mit dem Liccaner 1. Bataillone Palmanova und machte in der Brigade des General-Majors Graf Clam-Gallas die Schlacht bei Custozza mit, wo sein Name unter den Braven des Tages erscheint. Als der Feldzug gegen Piemont eröffnet ward, blieb er mit seinem Bataillone als Besatzung der Citadelle in Mailand, und nach der siegreichen Schlacht von Novarra zog er gegen die Schaaren Garibaldi’s aus und erfreute sich günstiger Erfolge gegen die Freischärler. Für sein tapferes Verhalten belohnte ihn sein Kaiser mit dem Orden der eisernen Krone dritter Classe. Im Frühling 1849 zum Oberstlieutenant befördert, kehrte er in seine Heimat zurück, wurde 1850 Oberst und Commandant des 5. Grenz-Infanterie-Regiments, jedoch schon drei Jahre später erreichte ihn im Alter von 61 Jahren der Tod. Sein Sohn Constantin – gegenwärtig Major im Infanterie-Regimente Erzherzog Albrecht Nr. 44 – erhielt für sein braves Verhalten bei der Vertheidigung der Festung Karlsburg das Militär-Verdienstkreuz.

Hirtenfeld (J.), Oesterreichischer Militär-Kalender für das Jahr 1854 (Wien, 8°.) V. Jahrg. S. 107.