BLKÖ:Habsburg, Elisabeth von Kärnthen

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 6 (1860), ab Seite: 163. (Quelle)
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57. Elisabeth von Kärnthen, Kaiserin (geb. 1263, gest. 28. October 1313). Tochter und Erbin Meinhard’s II.[WS 1], Herzogs in Kärnthen, und Elisabethens von Wittelsbach (geb. 1226, gest. 9. Oct. 1273), einer Tochter Otto’s des Erlauchten von Wittelsbach, welche in erster Ehe an Conrad IV., Sohn des Kaisers Friedrich II., vermält war, und als dieser in jungen Jahren starb, die Gemalin Meinhard’s II.[WS 1], Grafen von Tirol wurde. Diesem gebar sie vier Söhne und zwei Töchter, erstere: Albert (gest. 1292), Ludwig (gest. 1305), Otto (gest. 1310) und Heinrich, nachmaligen König in Böhmen und Vater der Margaretha Maultasch; letztere: Agnes (gest. 1293), vermält an [164] Friedrich mit der gebissenen Wange, Landgrafen zu Meissen, und Elisabeth, die obige. Noch Rudolph I. hatte die Heirath zwischen seinem Sohne Albrecht und Elisabeth verabredet, wodurch das Haus Habsburg ein Erbrecht auf Kärnthen und Tirol gewann, und auf dem prächtigen Reichstage zu Augsburg 1282 wurde auf Anrathen und Drängen der Churfürsten dieselbe vollzogen. Elisabeth war eine kluge Fürstin, welche in jenen Tagen der Wirren und Kämpfe oft den Frieden vermittelte; insbesondere als zwischen Oesterreich und dem Erzbischofe von Salzburg die Fehde entbrannte, weil sich der Erzbischof in geistlichen Sachen keine Einsprüche von Seite der weltlichen Macht wollte gefallen lassen, welche hinwieder die minder mächtigen geistlichen Herren unterstützten, um gegen die unumschränkte Gewalt der großen Kirchenfürsten ein Gegengewicht zu haben. Im Jahre 1303 entdeckte Elisabeth zu Gmunden in Oesterreich eine Salzquelle, und ließ daselbst die erste Salzpfanne errichten. Sie wurde dadurch die Begründerin des Landsegens in dieser Provinz, welcher bis zum heutigen Tage fortwährt. Elisabeth gebar ihrem Gatten 21, nach Lazius 26 Kinder, von denen jedoch nur sechs Söhne und fünf Töchter ein höheres Alter erreichten, die übrigen aber in jungen Jahren starben. Die Söhne waren: Rudolph (geb. 1284, gest. 1307), König in Böhmen; Friedrich der Schöne (gest. 1325), der wider Ludwig den Bayer als Gegenkaiser auftrat; Leopold der Glorreiche (gest. 1326), der wider die Schweizer bei Morgarten kämpfte; Heinrich der Freundliche (gestorben 1327); Otto der Kühne (gest. 1338) und Albrecht der Weise oder auch der Lahme (gest. 1358) [s. Nr. 8]. Die Töchter waren: Agnes [s. Nr. 5], nachmalige Königin von Ungarn; Katharina, Gemahlin Karl’s, Herzogs von Calabrien; Elisabeth, Gemalin Friedrich’s IV., Herzogs in Lothringen [s. d.], Anna [s. d.] und Bona oder Jutha [s. d.], Die Kaiserin Elisabeth stiftete im Aargau mit ihrer Tochter Agnes das Kloster Königsfelden, in welchem sie ihre letzten schmerzlich bewegten Tage im Alter von 50 Jahren beschloß.

Megiser, Annales Carinthiae. ─ Fugger, Spiegel der Ehren des Erzhauses Oesterreich ... (Nürnberg 1668, Michael und Johann Friedr. Endtern, kl. Fol.) S. 109, 113, 131, 209, 228, 248, 260 u. 264. ─ Hübner, Genealog. Tabellen (1719, kl. Qu. Fol.) Bd. I, 125 und 129. ─ Zedler’s Universal-Lexikon. ─ Wurzbach, Elisabethen-Buch (Wien 1854, 8°.) S. 48 u. 49.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. a b Vorlage: Meinhard’s III.