BLKÖ:Hahn, Franz Joseph von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hager
Band: 7 (1861), ab Seite: 200. (Quelle)
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Hahn, Franz Joseph von (Weihbischof, geb. zu Würzburg 13. Juli 1699, gest. zu Bamberg 14. Juli 1747). Studierte vorerst in seiner Vaterstadt die Rechtswissenschaft und erhielt die akademische Würde, betrieb dann das Studium der Geschichte und Archäologie und begab sich wissenschaftlicher Zwecke wegen nach Oesterreich, im berühmten Stifte Melk unter Anleitung des gelehrten Forschers Hieronymus Pez seine Studien fortsetzend. Von Melk begab er sich in die Abtei Göttweih, von Pez an seinen Landsmann, den Abt Gottfried Bessel [Bd. I, S. 349] empfohlen. Dort wirkte er an der Herausgabe des Chronicon Gottwicense mit. Auch lernte ihn daselbst der Reichs-Vicekanzler und Coadjutor von Bamberg, Friedrich Karl Graf von Schönborn, kennen und fand an ihm Gefallen. H. wurde Priester und folgte dem Grafen als geheimer Secretär nach Bamberg, wo er, als der Graf Fürstbischof geworden, dessen geheimer Rath und Referendar wurde. H. war nun des Grafen steter Begleiter und Rathgeber, und übte auf die Reichsangelegenheiten, besonders auf dem Reichstage, großen Einfluß. Im Jahre 1734 wurde H. Weihbischof und 1739 Dechant der Stiftsherren bei St. Gangolph in Bamberg. Seinen Bemühungen gelang es, die Universität in Bamberg, an welcher bisher nur Philosophie, Theologie und Kirchenrecht vorgetragen wurde, mit Lehrkanzeln für die Rechts- und medicinischen Wissenschaften zu versehen. Mit den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit stand H. in brieflichem Verkehre und seine Bibliothek, Gemälde-, Münz- und Naturalien-Sammlung enthielt namhafte Schätze. Erstere wurde nach H.’s Tode im Jahre 1756 von den Gebrüdern Veit in Augsburg gekauft.

Chronicon Gottwicense, pag. XXIII prologi, §. 36. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig, 4°.) II. Section, Bd. I, S. 183. – Zuschauer, herausg. von J. S. Ebersberg (Wien, 8°.) 1838, III. Bd. S. 836. – Oesterr. National-Encyklopädie, herausgegeb. von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 477.