BLKÖ:Hardegg, Heinrich (I.) Prueschenk Freiherr von Stettenberg, Graf von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 7 (1861), ab Seite: 352. (Quelle)
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8. Heinrich (I.) Prueschenk Freiherr von Stettenberg, Graf von Hardegg, der erste des jüngsten noch heut’ in zwei Aesten blühenden Geschlechtes der Grafen von Hardegg und im Machlande; lebte zu Ende des 15. und Anfangs des 16. Jahrhunderts, sein Geburts- und Todesjahr sind nicht bekannt; nach Urkunden lebte er noch 1513. Heinrich war ein Sohn des Stephan Prueschenk von Stettenberg und begründete mit seinem Bruder Sigismund die gegenwärtige Hausmacht der Grafen Hardegg. Beide Brüder wurden von Kaiser Friedrich III. mit Diplom Wien 7. Juni 1480 mit ihrer Descendenz zu Reichsfreiherren von Stettenberg erhoben, ihren Nachkommen männlichen Geschlechtes 1482 das Erbtruchsessenamt im Herzogthume Steiermark und 1486 das Erbmundschenkenamt in Oesterreich erblich verliehen. Kaiser Max I. erhob sie mit Diplom Aschaffenburg 27. October 1495 in den Reichsgrafenstand. Als Sigmund 1500 starb, hinterließ er seinem Bruder Heinrich alle seine großen Besitzungen, darunter die Grafschaften Creuzen und Forchtenstein. Kaiser Max aber verlieh dem Grafen alle Lehenherrlichkeit und Lehenstücke, welche den ausgestorbenen Burggrafen von Magdeburg vormals zustanden; seinen Titel Graf von Hardegg vermehrte der Kaiser auch mit Diplom ddo. Augsburg am Bartholomäitag 1500 durch den Zusatz eines Grafen im Machlande. Graf Heinrich war Kriegs- und Staatsmann, 1475 in der Schlacht bei Raan fiel er in türkische Gefangenschaft; nachdem er ausgewechselt worden, diente er gegen die Ungarn und Franzosen; 1507 war er österreichischer Gesandter auf dem Reichstage zu Constanz und entfaltete zum Nutzen des Erzhauses eine erfolgreiche diplomatische Thätigkeit gegen Frankreich. Im Jahre 1508 befehligte er als Viertelhauptmann im untern Machlande die aus demselben gegen die Venetianer ziehende Ritterschaft. Vermält mit Elisabeth Herrin von Rosenberg, erzeugte er mit derselben fünf Söhne und drei Töchter, von denen Heinrich (II.) das Geschlecht fortpflanzte. Der übrigen geschah schon in I.: Genealogie der Grafenfamilie Hardegg, S. 347, Erwähnung. [Wißgrill (Frz. Karl), Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels u. s. w., Bd. IV, S. 122–127. – Oesterreich. Militär-Conversations-Lexikon [353] von J. Hirtenfeld, Bd. III, S. 50.] –