BLKÖ:Hranaky, Johann Ritter von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Nožička-Hradecky, Johann |
Nächster>>>
Hrbek, Johann Wilhelm | ||
Band: 9 (1863), ab Seite: 357. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Johann von Hranaky in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Collenbach[WS 1] [Bd. II, S. 409] die erste Position mit wahrem Heldenmuthe, bis er endlich, ohne Unterstützung und von vielen Freiwilligen verlassen, der Uebermacht des Feindes erlag und gefangen wurde. Der feindliche Commandant der Redoute selbst bewunderte die Tapferkeit dieses braven Officiers und empfahl ihn ganz besonders seinem Generalen Montaigue, der ihn dem en chef commandirenden österreichischen Generalen als den verdienstvollsten Soldaten anrühmte. H. wurde in Folge dessen für seine Heldenthat in der 66. Promotion (am 18. August 1801) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Nur kurze Zeit war es ihm gegönnt, dieses Zeichen der Tapferkeit zu tragen, denn[WS 2] am 13. Juli 1805 starb er nach langwieriger Krankheit im Militärspitale zu Ofen im Alter von 46 Jahren.
Hranaky, Johann Ritter von (Hauptmann und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Neusohl 1759, gest. zu Ofen 13. Juli 1805). Von niederer Herkunft, wurde er von den Ständen am 18. November 1778 als Gemeiner zum Infanterie-Regimente Nr. 33 gestellt. Vor Ausbruch des Türkenkrieges (Sept. 1787) war er bereits Fähnrich und rückte im Laufe desselben zum Unterlieutenant vor. In den Kriegen gegen Frankreich, zu Ende des vorigen Jahrhunderts, wurde er im April 1793 Oberlieutenant und 1797 Hauptmann. Bei der Belagerung von Mannheim (im Nov. 1795) hatte H. am 10. November an der Spitze von 90 Freiwilligen die Verschanzung am Holzhof mit besonderer Entschlossenheit erstürmt, war trotz des anhaltenden feindlichen Feuers, welches einen großen Theil seiner Mannschaft theils verwundete, theils tödtete, mit dem Bajonnete in die Redoute eingedrungen und hatte drei feindliche Kanonen erbeutet. Um diesen so wichtigen Punct zu behaupten, suchte H. durch einen Unterofficier um Unterstützung an. Derselbe konnte jedoch den eine halbe Stunde im Umkreis die Redoute umringenden Feind bei der bereits eingetretenen Dunkelheit nicht durchbrechen und kehrte unverrichteter Sache zurück. Ungeachtet dessen vertheidigte H. mit einigen nachgekommenen Grenadieren unter dem Oberlieutenant- Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850, 8°.) Bd. III, S 273. [Daselbst wird der 10. November des Jahres 1800 als jener Tag bezeichnet, an welchem H. sich vor Mannheim das Ritterkreuz erkämpfte. Mannheim fiel am 22. September 1795 durch Capitulation in die Gewalt der Franzosen; am 18. October d. J. wieder an Wurmser; wurde 1796 wieder von den Franzosen belagert und ein Theil des Schlosses zerstört, und am 9. Jänner bis 2. Februar 1798 wurden beide Brückenköpfe, am 18. September 1799 die Stadt von den Oesterreichern mit Sturm genommen. Nach dem Jahre 1799 fiel gar keine Action mehr vor Mannheim vor, die Jahreszahl 1800 ist somit falsch.] – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 587.