BLKÖ:Istrian, Stephan
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 37 (1878), ab Seite: 300. (Quelle) | |||
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Janez (Johann) Ungnad Freiherr von Sonnegg (geb. 1493, gest. 1564), einer der freigebigsten Mäcene und Förderer der slovenischen Bestrebungen jener Tage, sich gerne bereit, Stephan’s Vorhaben zu unterstützen. Stephan lebte damals mit seiner Familie in Regensburg. Ungnad schickte ihn nun nach Nürnberg, wo Stephan auch im Jahre 1560[WS 1] eintraf und eine glagolitische Druckerei, die er, von den Mitteln des Freiherrn unterstützt, bis zu Ungnad’s, schon vier Jahre später erfolgtem Tod, leitete. Nach Ungnad’s Ableben nahm Stephan am 2. März 1566 bei Christoph Herzog von Württemberg, unter dessen Schutz diese Druckerei von Freiherrn Ungnad gestellt worden war, seine Entlassung und kehrte nach Regensburg zurück, von welcher Zeit ab alle Nachrichten über sein Leben fehlen. [Paul Joseph Šafařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Jos. Jireček (Prag 1865, Friedr. Tempsky, 8°.). III. Das serbische Schriftthum, S. 134, Nr. 69 und S. 297]. –
4. Stephan Istrian, genannt Consul, aus Pinguent in Istrien, lebte im 16. Jahrhunderte, war Priester und trat als solcher zum Protestantismus über. Um den Verfolgungen zu entgehen, verließ er seine Heimat, flüchtete nach Deutschland und lebte daselbst als Prediger und Schulhalter. Der Krainer Primus Truber (geb. 1508, gest. 1586), der Begründer der krainischen Literatur, der es zuerst versuchte, das Windische mit lateinischen und deutschen Buchstaben zu schreiben, der Uebersetzer des neuen Testamentes ins Krainische und ein eifriger Protestant, wurde Stephan’s Vorbild. Er unternahm es, Truber’s krainische Uebersetzung des neuen Testamentes in die croatische Sprache, d. i. in die serbisch-dalmatinisch-bosnische Mundart mit glagolitischen Buchstaben zu übertragen. Nachdem er die Arbeit fertig gebracht, begab sich Stephan im Sommer 1559 nach Mötling in Krain, wo er Sachverständigen seine Arbeit vorlegte, welche dieselbe als ebenso verdienstlich erkannten, als auch zur Verbreitung heilsamer Religionskenntnisse in den südslavischen Ländern bis nach Constantinopel hin als sehr förderlich bezeichneten. Unter diesen Umständen fand auchAnmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: 1580.