BLKÖ:Königsegg, Karl Ferdinand

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 229. (Quelle)
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Königsegg, Karl Ferdinand (Staatsmann, geb. 1. November 1696, gest. zu Wien 20. December 1759). Der älteste Sohn des Grafen Albert Eusebius Franz (gest. 1736) aus dessen Ehe mit Maria Clara Felicitas Gräfin Manderscheid-Blankenheim. Anfänglich wählte er selbst den geistlichen Stand und war bis zum Jahre 1719 Domherr zu Straßburg; im folgenden Jahre aber legte er das Canonicat zurück und vermälte sich am 3. April d. J. mit Helena Hyacintha Valentina Gräfin Erps-Boischot, der einzigen Tochter des Franz Hyazinth Grafen von Erps, und vereinigte den Namen der Gemalin mit dem seinigen. Er wurde sofort k. k. Kämmerer, trat in Staatsdienste und wurde Staatsrath bei dem Gouvernement in Brüssel, dann kaiserlicher Gesandter bei den vereinigten Staaten im Haag, 1742 und 1743 Interimsstatthalter in den Niederlanden, im Jahre 1751 Präsident des k. k. Münz- und Bergwesen-Directions-Hofcollegiums, fungirte von 1750–1753 als niederösterreichischer Landmarschall, bis er endlich im Jahre 1754 zum kaiserlichen und k. k. Hofkammerpräsidenten ernannt wurde. Was seine staatsdienstliche Thätigkeit anbelangt, so sei hier das gewiß unbefangene Urtheil des preußischen Gesandten am Wiener Hofe, des Baron Fürst, angeführt, welches er in seinem Wiener Hofberichte ausgesprochen und welches lautet: „Einer der geschicktesten und arbeitsamsten Minister der Kaiserin. Man sieht ihn nicht wie die anderen Minister bei Hofe oder in den Affembleen oder auf den Jagden; er will in Allem mit eigenen Augen sehen; es gibt keinen so arbeitsamen Departementschef in Wien ...“ Der Graf war auch Ritter des goldenen Vließes. Aus seiner Ehe hatte er nur zwei Töchter: Maria Josepha Theresia, (seit 1744) vermälte Gräfin Zierotin, und Maria Franziska Eugenia, (seit 1721) vermälte Gräfin Neipperg.

Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landlässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritter-Stande (Wien, 4°.) Bd. V, S. 250, – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Erste Ausgabe, Bd. XVIII, S. 402, Nr. 2.