BLKÖ:Kappel Freiherr von Savenau, Vincenz Ludwig

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kanitz, August
Band: 28 (1874), ab Seite: 356. (Quelle)
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Kappel Freiherr von Savenau, Vincenz Ludwig (Staatsbeamter, gest. zu Wien im Jahre 1868).[WS 1] Trat zur Zeit, als Graf Larisch Finanzminister war, aus dem Dunkel seiner beamtlichen Wirksamkeit und wurde Chef im Finanzministerium. Die Wahl und Berufung zu einem solchen Posten eines Mannes, dessen Namen nie aus dem Dunkel seiner Rechnungsstube hervorgeleuchtet, und der sich in so eigenthümlicher Weise nachgerade entpuppte, gehört auch in die Kategorie jener Unbegreiflichkeiten, die, wie es scheint, wenn ein Staat alle Katastrophen durchmachen muß, um groß und stark zu werden, immer Vorkommen müssen. Was im Menschenleben die Masern und Ausschlagskrankheiten, sind solche Menschen am Staatskörper. Das Pikanteste ist aber, daß, wenn er einerseits durch die Massenpensionirung von Beamten dem Staatssäckel ersparte, er demselben durch unnöthige Ausgaben und unberechtigte Nachlässe ausständiger Forderungen einen weit größeren Nachtheil zufügte und zuletzt gar – Baron wurde. – Sein Sohn wurde in der Blüthezeit des Vaters Capellmeister des Hof-Operntheaters, legte aber später diese Stelle nieder. Uebrigens wird der Letztere als ein tüchtiger Musicus gerühmt und seine Compositionen wurden von competenter Seite, namentlich ein von ihm veröffentlichtes „Ave Maria“ für 2 Singstimmen mit Begleitung der Orgel (Wien 1866, Spina) in ehrenvoller Weise gewürdigt.

Neues Wiener Tagblatt 1868, Nr. 222 in der Rubrik: „Personalnachrichten“; – dasselbe, [357] Nr. 224, im Feuilleton von Sigmund Schlesinger; – dasselbe 1870, Nr. 121: „Wie man Baron wird“. – Der Wanderer (Wiener polit. Blatt) 1866, Nr. 168, im Feuilleton.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Zu dieser Person gibt es unter Kappel Ritter von Savenau, Vincenz Ludwig (Band 14, S. 492) einen weiteren Artikel.