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BLKÖ:Khevenhüller, Bartholomäus (I.)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 11 (1864), ab Seite: 215. (Quelle)
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2. Bartholomäus (I.) Kh., von der Frankenburgischen Linie (geb. 21. August 1539, gest. zu Spital in Kärnthen 16. August 1613). Sohn des Christoph aus dessen erster Ehe mit Elisabeth von Manndorf. Vom Vater für den geistlichen Stand bestimmt, mußte er seiner Vorliebe für das Kriegswesen entsagen. Ja als er sich dessen weigerte, bedrohte ihn der Vater mit Enterbung. Bartholomäus, sich fügend, befand sich eben auf der zu jener Zeit von Fremden aus allen Gegenden zahlreich besuchten Hochschule zu Padua, als er Nachricht erhielt von dem Tode seines Vaters, der am 4. April 1558 gestorben war. Bartholomäus trat nun das Erbe seines Vaters an, hatte freie Standeswahl, machte Reisen durch ganz Europa, in’s gelobte Land, wo er 1561 am heiligen Grabe den Ritterschlag erhielt, und nach Asien. Nach seiner Rückkehr focht er 1564 und 1566 in Ungarn gegen die Türken. Nach und nach erreichte er die höchsten Würden, wurde kais. Kämmerer, Hofkriegsrath; am 20. Juni 1588 und wieder im Jahre 1608 mit dem Oberst-Erbland-Stallmeisteramte in Kärnthen belehnt. Auch wurde mit Diplom vom 13. November 1605 der seinem Bruder Johann ertheilte Grafenstand mit dem Titel eines Grafen von Frankenburg auf ihn ausgedehnt. Im Jahre 1609 focht er gegen Bocskai, der mit seinen Rebellen die Burgen Mödling und Liechtenstein nächst Wien besetzt hielt, vertrieb ihn und brachte beide Burgen wieder in den Besitz des Königs. Er bekleidete viele Jahre die Landeshauptmannstelle von Kärnthen und das Burggrafenamt von Klagenfurt. Hurter nennt ihn das Haupt der Protestanten in Kärnthen, wogegen Hermann Einsprache erhebt. Bartholomäus ist auch der Erbauer des zur Zeit in Ruinen liegenden, von ihm aber auf das Prächtigste hergestellten Schlosses Landskron. Aus seiner dreimaligen Ehe, wie solche auf der genealogischen Tafel verzeichnet steht, hatte er 19 Kinder, und zwar 5 aus der ersten, 8 aus der zweiten und 6 aus der dritten. Sein Sohn Franz Christoph ist der berühmte Verfasser der Annales Ferdinandei. [Fiedler (Dominicus), Die weiland Khevenhüller’sche Majorats-Grafschaft Frankenburg und deren nächste Umgebung (Wien 1860, gr. 8°.) Zweite Auflage, I. Theil, S. 24. – Carinthia (Klagenfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) 44. Jahrg. (1854), Nr. 6, S. 22, im Separatabdrucke dieser von Heinrich Hermann verfaßten Monographie, S. 4.] –