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BLKÖ:Kinsky von Wchinitz und Tettau, Johann der Aeltere

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 11 (1864), ab Seite: 280. (Quelle)
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13. Johann (gest. 27. April 1590), auch Johann der Aeltere, ein Sohn Wenzel’s aus dessen Ehe mit Anna von Wrzezowecz und Bruder Radislaw’s (I.) und Wenzel’s (II.). Er war seit 1576 Burggraf von Karlstein. Bemerkenswerth ist er durch die Entschiedenheit, mit der er gegen die Verleihung der Dechantei von Karlstein durch Kaiser Rudolph auftrat. Er nahm dieses Recht für den Burggrafen, der er zur Zeit selbst war, in Anspruch und behauptete, schon Kaiser Sigmund habe dieses Recht für sich und alle künftigen böhmischen Könige vergeudet. Der Kaiser lud nun den widerspenstigen Burggrafen vor sich und dieser, der zu solcher Unbesonnenheit von einigen dem Kaiser freundlichen Großen angestiftet worden war, that, als er sich von den Anstiftern im entscheidenden Augenblicke verlassen sah, einen Fußfall vor [281] dem Kaiser und empfahl sich seiner Gnade. Darauf resigniere Johann auf das Karlsteiner Burggrafenamt. Später verwickelten ihr seine und seines Freundes Lobkowitz Gegner einen unangenehmen Ehrenhandel, in welchem er der königlichen Verurtheilung, welche auch erfolgte, wenige Tage vorher durch den Tod entging. Man gab Vergiftung als Ursache dieses raschen Todes an. Johann war mit Anna Pausar von Michnicz vermält, aus welcher Ehe sechs Söhne und fünf Töchter [vergleiche Stammtafel I) entsprangen. Unter Ersteren sind besonders denkwürdig: Wenzel [Nr. 30], Johann [Nr. 14], Radislaw [Nr. 25], Wilhelm [Nr. 32] und Ulrich [Nr. 28]. –