BLKÖ:Királyi, Paul (Landtags-Abgeordneter)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Kiopeka, Michael
Nächster>>>
Királyi, Emerich
Band: 11 (1864), ab Seite: 304. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Paul Király in Wikidata
GND-Eintrag: 101362775X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Királyi, Paul (Landtags-Abgeordneter)|11|304|}}

Királyi, Paul (ungarischer Landtags-Abgeordneter und Schriftsteller, geb. zu Szepetnek im Zalaer Comitate im Jahre 1821). Besuchte die unteren Schulen zu Großkanischa und begab sich dann nach Pesth, wo er an der dortigen Akademie seine Studien beendete. Nun trat er in die Rechtspraxis und lebte während des Preßburger Landtages im Jahre 1843/4 als Rechtspraktikant zu Preßburg. Früh beschäftigte er sich mit volkswirthschaftlichen Studien und machte sich an die Bearbeitung der von Kasimir Grafen Bathiany in Antrag gebrachten und von der ungarischen Landwirthschafts-Gesellschaft ausgeschriebenen Preisfrage über Robot und Zehent. Der mit der Prüfung der eingelaufenen Antworten beauftragte Ausschuß erkannte auch seiner, unter dem Titel: „Robot és Dérmá“, d. i. Robot und Zehent, den zweiten Preis mit 50 Ducaten zu. Im Jahre 1845 betheiligte er sich an der Redaction der Zeitschrift Jelenkor, d. i., die Gegenwart, und bearbeitete die ausländische Politik; im März 1848 übernahm er die Redaction selbst und führte sie bis zu Ende des Jahres. Nun griff er, gleich vielen Tausenden, auch zu den Waffen und kämpfte im Jahre 1849 in der ungarischen Revolutionsarmee. Nachdem die Revolution bewältigt war, rettete er sich durch die Flucht und lebte durch 6 Jahre fern von seinem Vaterlande. Diese Zeit benützte er zu geschichtlichen und culturgeschichtlichen Studien der gesehenen Länder, und diese Arbeiten, namentlich die über die Montenegriner, liegen druckfertig. Als mit kaiserlichem Einladungsschreiben vom 14. Februar 1861 der ungarische Landtag auf den 2. April g. J. einberufen ward, wurde auch Paul K. in den Landtag gewählt. In demselben sprach er in der 28. Sitzung (vom 24. Mai) für die Adresse [vergleiche zum Verständniß der Sachlage die Biographie von Paul Jámbor im Bde. X, S. 60]. Im Uebrigen bietet seine Rede nichts Bemerkenswerthes dar, es wäre denn eine grelle ja ungezügelte Darstellung der Verhältnisse Ungarns in den Jahren 1849 bis 1860.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő [305] kötet“, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 144. – Der ungarische Reichstag 1861 (Pesth 1861, Carl Osterlamm, 8°.) Bd. I, S. 379–387. [Kiralyi’s Rede, mit welcher er für die Adresse votirt, überfließt, wie die seiner übrigen Collegen im Hause, von Klagen über das Regieren der letzten 12 Jahre und verzuckert eben nicht die bitteren Pillen, die sie darreicht. Ungeachtet seines Ingrimms findet es doch der Volksvertreter für räthlich: die Angelegenheiten zwischen Thron und Volk zu ordnen und meint, daß es die Klugheit erfordere, sich in der kritischen Stellung, in welcher sich Ungarn befinde, des guten Endes wenigstens soviel als möglich mittelst eines guten Anfanges zu versichern und es zu vermeiden, daß das Haus gleich im Anbeginne einer Uebereilung geziehen werde. Um aber auf einer gesetzlichen Basis die Beseitigung der Uebelstände und die entsprechende Abwickelung der Verfassungsfrage zu bewerkstelligen, verlangt er als conditio sine qua non, daß die Nation in vollen und ungetrübten Besitz des Fundamentalgesetzes vom Jahre 1848 gesetzt werde. Durch 300 und einige Jahre hat die ungarische Nation von[WS 1] ihren constitutionellen Rechten immer nur verloren; jede Reibung mit dem Throne hat seine Flügel eine Schwungfeder gekoster. Um nun durch Fortsetzung der altgewohnten Nachgiebigkeit und des höflichen Zuvorkommens die Flügel nicht der Gefahr auszusetzen, ganz abgeschnitten zu werden, hält er für die allererste und vornehmste Mission dieses Landtages, die ungarische Constitution zu der ihr gebührenden Reinheit und unversehrbaren Integrität zurückzubringen und zu diesem Zwecke die Rechtsverhältnisse des Staates zwischen Thron und Nation so zu ordnen, daß diese, wie sie einestheils das feste Zeichen der Haltbarkeit besitzen, ebenso anderntheils mit hinlänglicher Garantie versehen seien gegen die gewaltthätigen Versuche der Unterdrückung.] – Porträt. Lithographie im ungarischen Journal: „Az ország tükre“. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: vor.