BLKÖ:Lanza, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lanzani, Anton
Band: 14 (1865), ab Seite: 151. (Quelle)
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Lanza, Karl (Arzt und Archäolog, geb. zu Roccasecca in Italien, gest. zu Spalato um das Jahr 1830). Studirte in Neapel die Medicin, begab sich dann nach Mailand, wo er mit Moscatti bekannt wurde, der ihn, als er Senator des Königreiches Italien und Staatsrath wurde, als Privatsecretär zu sich nahm. Später unternahm er Reisen im eigenen Vaterlande, das er nach mehreren Richtungen kennen lernte, und in Frankreich, wo er sich mit den inneren Einrichtungen der großartigen Heilanstalten dieses Staates bekannt machte. Nach Mailand zurückgekehrt, verkehrte er viel mit Moscatti, Pindemonte, Monti und Frau von Staël. In die Zeit seines Mailänder Aufenthaltes fällt das Erscheinen seines Werkes: „Dell’ azione dei rimedi nel corpo umano, ossia saggio di un nuovo sistema di Medicina“ (Mantua, 8°.), eine Schrift, welcher selbst die Anerkennung des berühmten Scarpa zu Theil wurde. Eine ihm angetragene Professur der Medicin an den Hochschulen zu Padua und Pavia lehnte er, in seinem Drange die Welt zu sehen, ab und nahm die Stelle eines Oberarzten bei den französischen Truppen an, welche eben nach Dalmatien marschirten. Er kam nun nach Spalato, wo er eine Italienerin kennen lernte, sie heirathete und nunmehr bleibend sich niederließ. Der classische Boden Spalato’s fesselte seine Aufmerksamkeit vor Allem, er begann archäologische Studien, sammelte mit großem Eifer Alterthümer, Kunstwerke, Medaillen, stiftete im Jahre 1818 das Museum, dessen Director er wurde, und erhielt seiner archäologischen Kenntnisse wegen die Leitung der von ihm angeregten und eifrig betriebenen Ausgrabungen von Salona. Leider raffte ihn der Tod im Alter von erst 53 Jahren dahin. Als der bekannte Archäolog Abbé Francesco Carrara [Bd. II, S. 291] in seinen Werken mehrere Entdeckungen in den Ausgrabungen von Salona als Ergebnisse seiner Forschungen ausgab, trat Lanza’s Sohn Franz für seinen Vater in die Schranken, und ließ aus diesem Anlaß die Schrift: „Doveroso tributo d’un figlio“ (Torino 1846, 8°.) erscheinen, worin er die Verdienste seines Vaters wieder herstellt. Ueber seinen Sohn Franz siehe die vorangehende Lebensskizze.

Gliubich di Città vecchia (Simeone Abb.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna e Zara 1856, 8°.) p. 179. – Düringsfeld (Ida von), Aus Dalmatien (Prag 1857, Bellmann, 8°.) Bd. I, S. 236. – Kunst-Blatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) Jahrg. 1826, S. 36: „Ausgrabungen in Dalmatien“.